Ein Fuß mit einem Wanderschuh wird von oben im Laufprozess verschwommen gezeigt.
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Psychische Gesundheit
Schottische Forschende finden Schalter für Angstzustände

Angststörungen zählen zu den verbreitetsten psychischen Erkrankungen weltweit. Jüngste Entdeckungen identifizierten einen ursächlichen DNA-Abschnitt.

05.04.2024

Angststörungen zählen zu den am weitesten verbreiteten psychischen Erkrankungen weltweit, mit einem erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen. Die Suche nach effektiven Behandlungsmethoden gestaltet sich oft als langwierig und komplex. Jüngste Entdeckungen von schottischen Forschenden könnten jedoch ein neues Kapitel in der Behandlung und dem Verständnis von Angststörungen aufschlagen: Sie identifizierten einen DNA-Abschnitt namens BE5.1, der als eine Art Schalter für Angstzustände fungiert. 

Ein Team der University of Aberdeen fand laut "The Standard" einen DNA-Abschnitt, der Schlüsselgene in Teilen des Gehirns "schaltet", die das Angstniveau bei Mäusen nachweislich beeinflussten. Bei der Forschung sei die CRISPR-Technologie zur Genom-Editierung zum Einsatz gekommen. Sie hätten so herausgefunden, dass die Entfernung des "Schalters" die Angst bei den Tieren erhöhte. Dieses Wissen sei auf Menschen übertragbar. 

Dr. Andrew McEwan von der Aberdeen-Universität sagte gemäß "The Standard": "Um die Grundlagen komplexer menschlicher Krankheiten zu verstehen, zu denen psychische Erkrankungen und andere Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Depressionen und Sucht gehören, ist es genauso wichtig, jene Mechanismen zu verstehen, welche die richtige Produktion von Proteinen in den richtigen Zellen gewährleisten, wie die Proteine selbst zu verstehen." Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Molecular Psychiatry" veröffentlicht. Mit diesem Wissen könnten in Zukunft neue Medikamente für Angstpatienten entwickelt werden. 

Betroffene können laut einer Meldung der Deutschen Presseagentur auch selbst aktiv handeln, um die eigenen Angststörungen in Angriff zu nehmen. Eine Methode, wie man vorgehen könne, um die Angstzustände in den Griff zu bekommen, sei "The Secret Healing Code®":

Ängste erkennen und lösen 

Es gibt zahlreiche Varianten der Angst, die in extremer Ausprägung eine Angststörung bilden. Verbreitete Formen umfassen Ängste vor bestimmten Diagnosen, dem Älterwerden oder konkreten Symptomen. Viele Menschen leiden unter Panikattacken und starken Ängsten und kämpfen zum Teil seit vielen Jahren mit Symptomen. Diese lassen sich nicht immer mithilfe von Medikamenten und Therapien verbessern. Das liegt jedoch nicht daran, dass Betroffene Fehler machen, denn Ängste können hartnäckig sein und sich schwer lösen lassen.

Wer erkennt, dass vor allem die Angst vor der Angst und dem Schmerz den größten Anteil des Leidens ausmacht, ist bereits einen großen Schritt weiter. Um Ängste zu lösen, ist es unerlässlich, sie genau zu erfassen und zu lernen, sie loszulassen. Richtig angeleitet, ist ein kontrolliertes Loslassen der Angst hierbei hilfreich. 

Schritt 1: Verstehen 

Ein Verständnis für den Charakter der Angst zu entwickeln ist entscheidend beim Lösen von Angstzuständen. Angst ist zunächst einmal nichts Negatives, sondern ein ursprüngliches Empfinden, das biologisch in jeden Menschen einprogrammiert ist. Daher kann man sie nicht besiegen – besser ist es, mit ihr zu arbeiten und sie für sich zu nutzen. Denn die Angst versucht, auf etwas aufmerksam zu machen, das nicht ignoriert werden sollte. Widerstand gegen Angstgefühle hat daher in der Regel ein höheres Stress- und Anspannungslevel zur Folge und führt zu stärkeren Ängsten. 

Schritt 2: Ursprünge erkennen 

Angstgefühle kommen aus dem eigenen Inneren, nicht von außen, denn sie sind etwas sehr Individuelles. Sie weisen darauf hin, dass mit der Beziehung zu sich selbst etwas im Argen liegt. Personen, die streng mit sich ins Gericht gehen, sich eigene Bedürfnisse nicht eingestehen und erfüllen und sich Fehler kaum verzeihen, neigen vermehrt zu Angstgefühlen, unabhängig davon, wie erfolgreich sie im Leben sind. Daher besteht einer der wichtigsten Hebel darin, wieder zu sich selbst zu finden, die Beziehung zu sich zu verbessern und die Bereiche, in denen dies besonders ausgeprägt ist, zu lokalisieren. Genau dort liegen die Ursprünge der Angst und der Schlüssel zum Erkennen eigener Bedürfnisse. 

Schritt 3: Bedürfnisse akzeptieren 

Viele Menschen neigen dazu, sich selbst und ihre Gedanken fortwährend zu bewerten. Doch um Ängste zu lösen, hilft es, aufmerksam auf sich zu schauen, ohne eine Beurteilung vorzunehmen. Negative Gedanken und Gefühle gehören ebenso zum Leben wie positive, und sie zu haben, ist menschlich. Sie bieten zudem eine Chance, eigene Bedürfnisse zu erkennen. Wer das anerkennt, gewinnt wertvolle Erkenntnisse. 

Schritt 4: Bedürfnisse erfüllen 

Im letzten Schritt geht es darum, die identifizierten Bedürfnisse ernstzunehmen und zu prüfen, ob und wie sie erfüllt werden können. Gerade für Menschen, die ihre eigenen Bedürfnisse häufig hinten anstellen und anderen den Vortritt lassen, bietet sich hier viel Potenzial. Wer für sich selbst einsteht und nicht gegen äußere Umstände und Personen kämpft, macht dies auf konstruktive Weise. Die positive und offene Haltung zu sich selbst führt zu einem besseren Leben und hilft dabei, Angstzustände zu beseitigen.

dpa/cva