Das Bild zeigt die Flaggen der G7-Staaten am Palazzo Pitti.
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Leopoldina
Stellungnahmen der G7-Wissenschafts-Akademien

Mitte Juni findet der G7-Gipfel statt. Vorab äußern sich die Wissenschafts-Akademien der Teilnehmerstaaten zu drängenden globalen Herausforderungen.

16.04.2024

Im Vorfeld eines Gipfels beschäftigen sich die Wissenschafts-Akademien der G7-Länder mit wissenschaftsbezogenen Fragen, die im Zusammenhang mit der jeweiligen Agenda stehen, und geben Handlungsempfehlungen für eine multilaterale Zusammenarbeit. In diesem Jahr rufen die Akademien zu einer Beschäftigung mit den Themen 'Landwirtschaft', 'Künstliche Intelligenz (KI)', 'Kulturelles Erbe', 'Gesundheit', 'Nukleare Rüstungskontrolle' und 'Soziale Ungleichheit' auf. 

"Die Zusammenarbeit zwischen Staaten, zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen, aber auch mit lokalen Akteuren sind ein Schlüssel, um Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft, den Kampf gegen extreme Armut, die Vorbereitung auf neue Pandemien, beim Schutz des Kulturerbes und für den Umgang mit KI zu finden," sagte Prof. Dr. Gerald Haug, Präsident der "Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina".

Handlungsempfehlungen für eine multilaterale Zusammenarbeit

  • Landwirtschaft:

    Im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel empfehlen die Wissenschafts-Akademien unter anderem entsprechende Forschung und Innovationen sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten weltweit verfügbar zu machen.

  • KI: 

    Die Entwicklungen im Bereich KI machten vor allem klare Rahmenbedingungen für Datenschutz und Urheberrecht erforderlich. Gefordert wird außerdem eine Förderung von KI-Systemen, die dem Gemeinwohl dienlich sind.

  • Kulturelles Erbe:

    Die Zusammenarbeit von Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften zur Erforschung des kulturellen Erbes sei zu intensivieren. Museen, Schulen und digitale Angebote seien essenziell, um eine kritische Öffentlichkeit zu schaffen.

  • Gesundheit: 

    Um für künftige Pandemien gewappnet zu sein, empfehlen die Akademien, Strukturen zur frühzeitigen Erkennung von Krankheitserregern zu etablieren und Daten auszutauschen. Der Gesundheitsbegriff sei außerdem um soziale Komponenten zu erweitern.

  • Nukleare Rüstungskontrolle: 

    Angesichts der zunehmenden internationalen Spannungen wird einmal mehr auf die Gefahren von Nuklearwaffen hingewiesen. Die Regierungen der G7-Staaten werden aufgerufen, sich gegen den Einsatz von Atomwaffen zu positionieren.

  • Soziale Ungleichheit: 

    Armut sei ein mehrdimensionales Phänomen, das sich etwa auch in einem Mangel an Bildung ausdrücke. Die Wissenschafts-Akademien empfehlen einen Strategiewechsel in der Armutsbekämpfung, der dem Rechnung trage.


Das Gipfeltreffen der G7-Staaten soll vom 13. bis 15 Juni in Apulien stattfinden. Die Stellungnahmen der Wissenschafts-Akademien wurden unter der Leitung der italienischen "Accademia Nazionale dei Lincei" vorbereitet.

hes