Scholars at Risk
257 Angriffe auf Wissenschaftler weltweit

Die Wissenschaftsfreiheit ist weltweit bedroht. Aktuelle Zahlen zeigen das Ausmaß der Angriffe auf Wissenschaftler.

Ausgabe 11/17

Das Netzwerk Scholars at Risk (SAR) hat in einem aktuellen Bericht auf die "globale Krise" eines Angriffs auf die Ideen- und Meinungsfreiheit hingewiesen. 257 dokumentierte Angriffe auf die akademische Bildung zählt die Organisation für den Zeitraum September 2016 bis August 2017. Die Dunkelziffer sei bei weitem höher.

Die meisten Angriffe waren mit 83 Fällen Verhaftungen, 55 Mal wurden Verfolgte getötet, verletzt oder verschwanden. Die Zahl der berichteten Verurteilungen lag bei 45. Hinzu kamen 32 Fälle, in denen Hochschulangestellte ihre Stelle verloren, 21 wurden an Reisen gehindert. 21 Fälle sind keiner konkreten Rubrik zugeordnet.

Durch die Übergriffe werde versucht, akademische Bildungseinrichtungen sowie deren Mitarbeitende zu kontrollieren oder ruhigzustellen. In Pakistan und Nigeria wären dabei sowohl großflächige Übergriffe sowie Angriffe auf einzelne Forscher und Forscherinnen sowie Studierende typisch. In Syrien dominiere die erste Form, während in Sierra Leone gezielte Angriffe auf einzelne Personen überwögen.

Hervor hob SAR in ihrem Report "Free to Think 2017" unter anderem die weiterhin stattfindenden Angriffe auf den Bildungssektor durch staatliche und universitäre Autoritäten in der Türkei sowie legislative und verwaltungstechnische Blockaden in Zentral- und Osteuropa, vor allem in Russland und Ungarn. 

kas