Gebäude Deutsches Krebsforschungszentrum
dpa

Forschungsfinanzierung
30-Millionen-Spende für Deutsche Krebsforschung

Das Heidelberger Krebsforschungszentrum hat seine bislang größte Einzelspende erhalten. Unternehmer Dieter Morszeck hat klare Motive.

31.07.2018

Das Heidelberger Krebsforschungszentrum (DKFZ) hat seine bisher größte Spende erhalten – und will mit den 30 Millionen Euro die Krebsvorbeugung und -früherkennung vorantreiben. Die Förderung durch den Kölner Unternehmer Dieter Morszeck ermögliche unter anderem den Bau eines Gebäudes für die voll- und halbautomatisierte Sammlung von Blut- und Gewebeproben, teilte die Forschungseinrichtung mit.

Bisher erfordert die Sammlung dieser für die Präventionsforschung wichtigen Proben demnach aufwendige Handarbeit – die soll nun von Robotern übernommen werden. Auf dieses Projekt entfällt etwa die Hälfte der Mittel.

Überdies fließt Geld in die Ausbildung der nächsten Generation von Forschern und forschenden Ärzten. Mithilfe der Unterstützung aus der Dieter Morszeck Stiftung kann das DKFZ auch eine Forschungsgruppe und eine Laboreinheit für Einzelzellanalysen einrichten. Diese Methode verspricht lauf DKFZ wirksamere Therapien.

Unternehmer will DKFZ "strategisch beraten"

Morszecks Interesse und Einsatz für die Krebsforschung sind den Angaben zufolge von der Erkrankung seiner Schwester motiviert. "Wir haben uns das Zentrum angesehen und konnten uns überzeugen, dass die Forschung hier sinnvoll und gut ist", sagte Morszeck laut DKFZ. "So ist meine Zuwendung auch als Dank für das Engagement für meine Schwester zu sehen." Seine Schwester hat ihre Krebserkrankung nicht überlebt.

"Das Geld ist gut investiert, auch wenn es keine finanzielle Rendite dafür gibt", sagte Morszeck gegenüber der "FAZ". "Stattdessen können wir damit Patienten helfen, die an Krebs leiden. Das ist viel wichtiger als ein neues Produkt." Ganz ohne Bedingungen gibt er sein Geld jedoch nicht her. "Das ist nicht nur eine Überweisung mit einem Verwendungszweck, um die ich mich danach nicht mehr kümmere", sagte er laut Zeitungsbericht.

Er will Einfluss gewinnen, DKFZ und die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an "seinen" Themen arbeiten, künftig auch in strategischen Fragen beraten, etwa wenn es um die unternehmerische Formulierung und das Erreichen von Zielen gehe.

DKFZ-Vorstandschef Michael Baumann sagte: "Wir im DKFZ haben den Patienten von morgen im Blick, dem wir bessere Therapien anbieten wollen." Die Förderung Morszecks helfe, wissenschaftliche Spitzenleistungen zu erbringen.

dpa/kas