Aufsteller der Einstein Stiftung in Berlin
picture alliance / Moritz Vennemann | Moritz Vennemann

Einstein Stiftung
500.000 Euro für Integrität in der Forschung

Die Einstein Stiftung hat drei Awards verliehen. Sie zeichnet Dr. Elisabeth Bik für die Aufdeckung fragwürdiger Forschungspraktiken aus.

20.11.2024

Die niederländische Mikrobiologin Dr. Elisabeth Bik erhält den "Individual Award" der Einstein Stiftung. Die Mikrobiologin konnte in über 7.600 wissenschaftlichen Arbeiten die Verwendung betrügerischer oder falscher Daten nachweisen und gekaufte Autorenschaften aufdecken, wie die Einstein Stiftung am Montag mitgeteilt hat. Bik habe einen enormen Beitrag zur Aufdeckung manipulierter Abbildungen geleistet, sagte Professorin Mai Har Sham von der Preis-Jury: "Ihre Arbeit hat das Bewusstsein für fragwürdige Forschungspraktiken geschärft und die wissenschaftliche Gemeinschaft für verantwortungsvolles Verhalten in der Forschung sensibilisiert."

Neben der Einzelkategorie wird der Einstein Award auch in zwei weiteren Kategorien vergeben. Der "Institutional Award" geht an die Plattform "PubPeer", die publizierte Forschungsdaten begutachtet und diskutiert. Sie habe dazu beigetragen, Fehler in den Arbeiten renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufzudecken, Betrug zu bekämpfen, und die Bildung einer Expertengemeinschaft für wissenschaftliche Integrität gefördert. Durch "PubPeer" sei es einfach, Kommentare zu bereits veröffentlichten Artikeln hinzuzufügen, so werde der Eindruck aufgehoben, dass publizierte Forschung nicht kritisierbar sei. Zweifel könnten leichter geäußert werden, so die Einstein Stiftung. Ebenso wie der Individual Award ist auch der Preis für Institutionen mit 200.000 Euro dotiert.

Der "Early Career Award" geht an das Projekt "PixelQuality" von Dr. Christopher Schmied und Dr. Helena Jambor. "PixelQuality" etabliere laut Mitteilung der Einstein Stiftung stringente Richtlinien für die Veröffentlichung von wissenschaftlichen Bilddaten und möchte so die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen in den Lebenswissenschaften verbessern. Es ginge weniger um das Aufdecken von bewussten Fälschungen als um das Schließen von Wissenslücken. So bestehe Unklarheit darüber, wie auf die Bilder anderer Leute verwiesen werden könne und wie Daten dargestellt werden können. Die Prämierten erhalten 100.000 Euro Preisgeld, das ihre Bemühungen, Regeln aufzustellen weiter unterstützen soll.

Die "Einstein Foundation Awards" zeichnen Personen und Institutionen aus, die die Qualität von Forschung und ihre Integrität verbessern. Er wird von der Einstein Stiftung gemeinsam mit dem "QUEST Center for Responsible Research" des "Berlin Institute of Health" der Charité – Universitätsmedizin Berlin verliehen. Der Preis wurde im Jahr 2021 erstmalig vergeben. Die Ausschreibungsfrist für die Awards des Jahres 2025 wird im kommenden Januar veröffentlicht, teilt die Einstein Stiftung mit.

cpy