Händel-Tierschutzpreis 2020
Alternative Methoden zu Tierversuchen ausgezeichnet
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat zum achten Mal den Ursula M. Händel-Tierschutzpreis verliehen. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr Professor Thomas Hartung – Informatiker, Biochemiker und Mediziner von der Johns Hopkins University in Baltimore und der Universität Konstanz – sowie Professor Marcel Leist – Biochemiker und Toxikologe von der Universität Konstanz, teilte die DFG mit.
Die Preisträger stünden seit vielen Jahren für die sogenannte 3R-Forschung, die über Replace (Vermeiden), Reduce (Verringern) und Refine (Verbessern) versuche, die Zahö der Versuchstiere zu reduzieren. Anders als die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger würden Hartung und Leist nicht allein für eine Methode, sondern für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die international renommierten Forscher hätten als Co-Direktoren des Center for Alternative to Animal Testing, CAAT-Europe, in Konstanz eine Vorreiterrolle für die Entwicklung von toxikologischen Alternativmethoden inne, sagte Professorin Brigitte Vollmar, Vorsitzende der DFG-Senatskommission für tierexperimentelle Forschung und Mitglied der Händel-Tierschutzpreis-Jury.
Unter anderem entwickelten die Ausgezeichneten ein Vorhersageverfahren, mit dem sich toxikologische Bewertungen von Chemikalien ohne zusätzliche Tierversuche vornehmen lassen. Mithilfe von KI erstellten sie zudem ähnliche, automatisierte Vorhersagen anhand von Datenbanken.
Den mit 80.000 Euro dotierten Preis erhalten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die laut DFG den Tierschutz in der Forschung verbessern. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben. Die diesjährigen Preisträger wollen der Mitteilung zufolge mit dem Preisgeld den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern, indem sie ihnen frühzeitig ermöglichen, mit Alternativmethoden zu arbeiten. Die Preisverleihung ist für Anfang Oktober geplant.
ckr
