Amsel in einer Pfütze oder Vogeltränke
picture alliance / Zoonar / Marc Schmerbeck

Citizen Science
Amseln kommen in fast jedem Garten vor

Vogelzählungen sind unter Bürgerinnen und Bürgern beliebt. Im Mai zählten sie vor allem Sperlinge und Meisen, noch regelmäßiger aber Amseln.

30.05.2021

Rund 140.000 Menschen haben trotz Regenwetters vom 13. bis 16. Mai an der "Stunde der Gartenvögel" teilgenommen. Aus fast 95.000 Gärten und Parks haben sie über 3,14 Millionen Vögel gemeldet, teilten die Organisatoren – der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) – mit. Die Citizen-Science-Aktion zählt neben der "Stunde der Wintervögel" zu den bundesweit beliebtesten bürgerwissenschaftlichen Projekten.

Der dabei am häufigsten gesichtete Gartenvogel sei der Haussperling gewesen (rund 516.000 Meldungen). Die Amsel habe mit rund 280.000 Meldungen erneut Platz zwei belegt, wie bisher in jedem Jahr seit dem Beginn der Aktion 2005. Der schwarze Vogel sei in über 92 Prozent aller Zählungen entdeckt worden und sei damit weiter verbreitet als der Haussperling (69 Prozent) und die drittplatzierte Kohlmeise (86 Prozent, 264.000 Meldungen).

Der Bestand der Blaumeisen hat sich laut Mitteilung vom Einbruch im vergangenen Jahr gut erholt, als der bakterieller Erreger "Suttonella ornithocola" zu einem Massensterben dieser Vogelart in vielen Teilen Deutschlands geführt hatte. Mit rund 192.000 Sichtungen belegt die Blaumeise in diesem Jahr Platz 5 der häufigsten Gartenvögel. Der Bestand habe um 22 Prozent gegenüber 2020 zugenommen. Einen ähnlichen Anstieg verzeichneten der viertplatzierte Star (231.000 Meldungen, Anstieg um 23 Prozent) und das neuntplatzierte Rotkehlchen (93.000 Meldungen, Anstieg um 28 Prozent).

Insgesamt seien mit 32,5 Individuen pro Garten wieder deutlich mehr Vögel als im Vorjahr entdeckt worden. Im Gegensatz zu den Beständen in der Agrarlandschaft sei die Gesamtzahl der Vögel im Siedlungsraum damit weiterhin weitgehend konstant geblieben. Dennoch gebe es für viele Vogelarten besorgniserregende Entwicklungen: So verharrten die Zahlen der Mauersegler, Mehlschwalben, Grünfinken und Zaunkönige auf ähnlich schlechter Höhe wie in den Vorjahren. Positiv entwickelten sich weiterhin die Gartenbestände von eigentlichen Waldvögeln wie Ringeltaube und Buntspecht.

ckr