Schild des Europäischen Patentamts in München
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Patente
Anmelde-Rekord beim Europäischen Patentamt

Nach einer kleinen Corona-Delle verzeichnet das Europäische Patentamt wieder mehr Anmeldungen. Deutschland bleibt auf Platz zwei.

05.04.2022

Das Europäische Patentamt (EPA) hat vergangenes Jahr so viele Patentanmeldungen wie noch nie erhalten. Insgesamt verzeichnete das EPA 188.600 Einreichungen, wie es am Dienstag mitteilte. Das sind 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. "Wir sind wieder auf Kurs", sagte EPA-Chefvolkswirt Yann Ménière. "Der recht deutliche Anmeldeanstieg im vergangenen Jahr kompensiert den kleinen Rückgang im Jahr davor."

Deutschland liegt den Angaben nach mit 25.969 Anmeldungen weiterhin auf dem zweiten Platz hinter den USA mit 46.533. Dahinter folgen Japan (21.681) und China (16.665). Frankreich als zweitplatziertes EU-Land kommt auf 10.537 Patentanmeldungen.

Die deutschen Anmeldungen kamen vor allem aus den Bereichen Elektrische Maschinen und Transport mit 2.103 und 2.020 Anmeldungen, sowie Mess- und Medizintechnik mit 1.562 und 1.426 Anmeldungen. Damit liegen die hiesigen Schwerpunkte etwas anders als weltweit, wo digitale Kommunikation, Medizintechnik und Computertechnik vorne liegen.

Bayern ist patentstärkste Region

Im Vergleich der Regionen hat in der EPA-Statistik Bayern die Nase sowohl bundesweit als auch europaweit vorne. 7.656 Anmeldungen schlagen sowohl Nordrhein-Westfalen (5.248) und Baden-Württemberg (5.087) als auch die Île-de-France (6.705). Knapp die Hälfte der bayerischen Anmeldungen macht dabei München (3.757) aus, das damit auch den deutschen Städtevergleich anführt. Dahinter folgen Ludwigshafen (1.089), Stuttgart (1.086), Berlin (825) und Leverkusen (680).

Auf Ebene der anmeldestärksten Firmen liegt Huawei (3.544) knapp vor Samsung (3.439). Bestplatziertes deutsches Unternehmen ist Siemens auf Rang fünf mit 1.720 Anmeldungen. Bosch schafft es mit 1.289 Patentanmeldungen auf den zehnten Platz vor BASF (1.284).

Die Zahlen des EPA unterscheiden sich teils deutlich von denen des Deutschen Patentamts. Dort hatte man im Februar Baden-Württemberg als patentstärkstes Bundesland ausgemacht und Bosch als führende Firma. Dahinter könnten unterschiedliche Anmeldestrategien der Unternehmen stecken, vermutete Ménière. Siemens beispielsweise war in der Liste der anmeldestärksten Unternehmen beim Deutschen Patentamt gar nicht aufgetaucht.

dpa/ckr