Wissenschaftliches Publizieren
Autorenreihenfolge
Um die individuelle Leistung eines Autors bzw. einer Autorin bei wissenschaftlichen Artikeln besser zu vermitteln, verlangen viele Fachzeitschriften inzwischen explizite Erklärungen von den Autoren. Nach einer Studie von Forschern des Georgia Institute of Technology/ESMT Berlin und der Universität Passau bleibt die individuelle Leistung bei wissenschaftlichen Artikeln trotzdem unklar.
Für die Arbeit befragten die Wissenschaftler mehr als 6.000 Autoren von Studien, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Demnach berücksichtigen die Leser von wissenschaftlichen Artikeln zwar die Beitragserklärungen, um die unterschiedlichen Leistungen der Autoren zu verstehen. Aber sie nutzen immer noch die Autorenreihenfolge, um zu dechiffrieren, welcher Wissenschaftler wie viel beigetragen hat und welche Anerkennung er dafür verdiene. Das Problem der Beitragserklärungen sei teilweise, dass sie nicht immer verfügbar seien, und wenn, dann leider ohne eine einheitliche Struktur zu haben, so die Wissenschaftler.
Unter den zehn prominentesten wissenschaftlichen Zeitschriften böten nur zwei standardisierte Vorlagen für Beitragserklärungen an, und nur eine verlange Genauigkeit auf Beitragsebene. Eine davon veröffentliche die Beitragserklärungen nicht regelmäßig, obwohl sie bei Einreichung der Artikel verlangt würden. Untersucht haben die Forscher auch die Beziehung zwischen der Reihenfolge der Autoren (z.B. Erst- versus Letztautor) und Beitragserklärungen bei über 12.000 veröffentlichten Artikeln. Dabei fanden sie heraus, dass diese oft nicht miteinander abgestimmt sind. Während die Erklärungen Informationen über die Art der beigetragenen Arbeit jedes Autors beinhalteten, stellten sie wenig Informationen über die Menge des Aufwands zur Verfügung. Dies sei besonders problematisch, wenn mehrere Autoren unter denselben Beiträgen gelistet würden. Beitragserklärungen sagten außerdem wenig darüber aus, wie wichtig ein einzelner Beitrag für den Erfolg des Projekts sei.
mue