Rückenansicht des Publikums bei einem Konzert mit erhobenen Händen
mauritius images / fStop Images / Sven Hagolani

Gehör und Bewegung
Bass-Beats regen zum Tanzen an

Auch nicht-hörbare Geräusche können uns dazu bringen, uns auf der Tanzfläche mehr zu bewegen. Bass fördert den Groove, zeigt eine Studie.

30.11.2022

Töne mit niedrigen Frequenzen, auch bekannt als Bass, bringen Menschen auf der Tanzfläche in Bewegung – obwohl sie teils nicht hörbar sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle kanadische Studie, bei der Forschende mithilfe von Motion-Capture-Stirnbändern das Bewegungsverhalten von Probanden auf einem Live-Konzert mit elektronischer Musik an der McMaster University in Hamilton untersucht haben. Zuerst hatte das Portal "Naked Scientist" über das Experiment berichtet.

Laut der Studie bewegten sich die Tänzerinnen und Tänzer um etwa zwölf Prozent energischer, wenn sogenannte VLF-Lautsprecher (Very-Low-Frequency) einschaltet waren, obwohl die Leute nicht bewusst erkennen konnten, wann diese Beats gespielt wurden.

Damit belegen die Forschenden eine Kausalität zuvor beobachteter Zusammenhänge. So war beispielsweise bekannt, dass beliebte Tanzmusik tendenziell häufiger niedrigfrequente Töne hat. Zudem können solche nicht-hörbaren tieffrequenten Töne zusammen mit hörbarer Musik "den Groove erhöhen" – "den angenehmen Drang, sich zur Musik zu bewegen" – und die Rhythmuswahrnehmung verändern. Die Studie belegt dies erstmals in einem realen sozialen Kontext eines Konzerts.

Die Forschenden vermuten, dass Konzertgänger die Bass-Töne nicht über den Gehörsinn, aber über den Tast- und/oder Gleichgewichtssinn wahrnehmen, die im Gehirn eng mit dem Bewegungszentrum verbunden sind, und daher auf die akustische Stimulation mit Tanzen reagieren.

ckr