Das Foto zeigt das Gebäude der Charité-Klinik in Berlin
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Medizin
BIG wird in Charité integriert

Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung wird Teil der Charité. Der Bund steigt damit erstmals in die Grundfinanzierung eines Uni-Klinikums ein.

08.04.2019

Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG) wird in die Charité integriert. Es wird künftig die "dritte Säule" an der Universitätsklinik sein, neben der Medizinischen Fakultät und der Krankenversorgung. Das teilten Forschungsministerin, Anja Karliczek, und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, am Freitag mit.

Der Bund steigt damit zum ersten Mal in die Grundfinanzierung eines Universitätsklinikums ein – im Fall des BIGs mit einem zweistelligen Millionenbetrag. Die Integration in die Berliner Charité biete die "bestmögliche Basis für seine zukünftige Arbeit, davon bin ich fest überzeugt", erklärte Müller.

Die seit der Gründung des Instituts 2013 bestehende Förderung werde unbefristet "in mindestens der bisherigen Höhe" festgeschrieben, wie der "Tagesspiegel" mit Verweis auf den Vereinbarungstext berichtete. In diesem Jahr erhalte das BIG etwa 75 Millionen Euro vom Bund und acht Millionen Euro vom Land Berlin.

Geführt werden soll das BIG künftig von einem wissenschaftlichen Direktor, der auch in den Vorstand der Charité aufrücken soll.

Karliczek: "schnellstmöglich 2020 in Kraft treten"

Den Beschluss der Integration des BIG in die Berliner Charité muss die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern noch einstimmig verabschieden. Das soll laut Informationen des "Tagesspiegels" voraussichtlich Anfang Juli geschehen. Die erforderlichen landesgesetzlichen Regelungen sollen "schnellstmöglich 2020 in Kraft treten", wie Karliczek und Müller mitteilten.

Das BIG wurde von der Charité und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) gegründet. Es dient der Aufgabe, Grundlagenforschung effektiver in Therapien umzusetzen. Eine Grundgesetzänderung legte 2015 die Grundlage dafür, dass der Bund dauerhaft eine universitäre Einrichtung finanzieren kann.

kas