Ingmar Werneburg (links) und Omar Rafael Regalado Fernandez (rechts) halten einen Oberschenkel des Tuebingosaurus maierfritzorum.
Valentin Marquardt/Universität Tübingen

Tuebingosaurus maierfritzorum
Bisher unbekannter Dinosaurier nach Tübingen benannt

Paläontologen haben einen seit 100 Jahren bekannten Knochenfund neu klassifiziert. Es handele sich um einen anderen Dinosaurier als gedacht.

09.09.2022

Zwei Forscher haben eine bisher unbekannte Dinosaurier-Gattung und -Art nach der Stadt Tübingen benannt. Der "Tuebingosaurus maierfritzorum" habe vor mehr als 200 Millionen Jahren im Bereich der heutigen Schwäbischen Alb gelebt, teilte die Universität Tübingen am Donnerstag mit. Die Art sei bei einer erneuten Untersuchung von schon bekannten Knochen entdeckt worden und habe Ähnlichkeit zu großen Langhalssauriern (Sauropoden). Die Entdeckung veröffentlichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Vertebrate Zoology".

Die versteinerten Knochen wurden demnach schon 1922 in einem Steinbruch bei Trossingen (Landkreis Tuttlingen) gefunden und lagerten seit gut 100 Jahren bei der Uni Tübingen. Bisher waren Forschende davon ausgegangen, dass das Skelett zur schon bekannten Art der Plateosaurier gehörte. Bei einer neuen Untersuchung stellten die beiden Studienautoren aber fest, dass viele Knochen des Skeletts nicht zu dieser Art passten. Die Knochen deuteten daraufhin, dass sich der Dinosaurier auf vier Beinen fortbewegte – nicht wie Plateosaurier vermutlich auf zwei Beinen.

Der Name des neuen Sauriers sei "eine Hommage an unsere schöne Universitätsstadt und ihre Bewohner", sagte Dr. Ingmar Werneburg, der zusammen mit Dr. Omar Rafael Regalado Fernandez sämtliche in Tübingen gelagerte Dinosaurierknochen neu untersuchte, wobei sie die Entdeckung machten. Mit dem Artnamen "maierfritzorum" wolle man die deutschen Zoologen Wolfgang Maier aus Tübingen und Uwe Fritz von den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden würdigen.

Die Einzelteile des Skeletts von "Tuebingosaurus maierfritzorum" können derzeit in zwei großen Vitrinen in der Paläontologischen Sammlung in Tübingen besichtigt werden.

dpa/ckr