Ein Bild des "James Webb"-Teleskop, das die Formation "Säulen der Schöpfung" zeigt, die sich im 7.000 Lichtjahre entfernten Adlernebel befindet.
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"James Webb"-Teleskop
Blick in die Kindheit des Universums ist "Durchbruch des Jahres"

Das "James Webb"-Weltraumteleskop sendet atemberaubende Bilder vom Universum auf die Erde. "Science" hat es zum Durchbruch des Jahres 2022 gekürt.

16.12.2022

Das US-Wissenschaftsmagazin "Science" hat am Donnerstag den wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres bekanntgegeben: das "James Webb"-Weltraumteleskop und seine ersten Bilder des Universums, die die Art und Weise revolutionierten, in der wir den Kosmos sehen. Das Teleskop liefere tiefere Einblicke in den Weltraum als andere Teleskope jemals zuvor, erläutert "Science" in der Begründung für die Wahl des Teleskops als "2022 Breakthrough of the Year".

Am 12. Juli diesen Jahres hatte die Nasa die ersten Bilder des Teleskops veröffentlicht, Forschende wie die Öffentlichkeit waren gleichsam begeistert. Binnen weniger Tage hätten Forschende dadurch Galaxien entdeckt, die weiter von der Erde entfernt sind, als alle anderen, die zuvor dokumentiert worden waren.

Die Bilder kündigten dem Magazin zufolge nur ansatzweise an, was das Teleskop alles leisten könne. Es werde viel weiter in die Kindheit des Universums blicken können, als sein Vorgänger, das deutlich kleinere Hubble-Weltraumteleskop, das 1990 in den Weltraum gestartet war und dessen Daten über 22.000 wissenschaftliche Publikationen motiviert hätten.

Immer wieder verzögerte sich der Start von "James Webb" in den Weltraum, so dass das Projekt schon im Jahr 2011 kurz vor dem Scheitern stand. Am 25. Dezember 2021 wurde das Teleskop dann in den Weltraum geschickt. Am 21. Juni 2022 begann es Daten zu sammeln. Laut "Science" könne die Mission noch bis weit in die 2040er Jahre weitergehen, da das Teleskop weniger Brennstoff als erwartet verbraucht habe, um seine Position im All zu erreichen.

Gebaut wurde das Teleskop von der Nasa gemeinsam mit den europäischen und kanadischen Weltraumbehörden (ESA und CSA). Laut "Science" ist es mit Kosten von etwa 10 Milliarden US-Dollar die teuerste und komplexeste wissenschaftliche Mission, die jemals in den Weltraum entsandt wurde. Sein Bau dauerte 20 Jahre und erlebte mehrere technische Rückschläge.

cpy