Es wurde bereits vorausgesagt, aber noch nicht so früh erwartet: chinesische Wissenschaftler produzieren mehr Veröffentlichungen als US-amerikanische.

China produziert weltweit die meisten wissenschaftlichen Veröffentlichungen und hat damit die USA überholt. Fast ein Fünftel aller wissenschaftlichen Veröffentlichungen weltweit gehen auf chinesische Forschung zurück. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die die "International Association of Scientific, Technical and Medical Publishers" (STM) veröffentlicht hat und über die "Times Higher Education" (THE) berichtet.

Die Dominanz der chinesischen Forschung markiere einen "deutlichen Wendepunkt in der internationalen Publikationslandschaft", sagte der Vorsitzende von STM und Co-Autor des Berichts, Michael Mabe, gegenüber THE. Bislang habe man damit frühestens für 2025 gerechnet.

Laut dem alle drei Jahre aktualisierten Bericht ("STM Report: An overview of scientific and scholarly publishing"), gab es 2018 mehr als 33.000 englischsprachige Zeitschriften mit Peer-Review, in denen mehr als drei Millionen Artikel pro Jahr erscheinen. Davon gehen 18,6 Prozent auf chinesische Forschung zurück, 18 Prozent auf US-amerikanische. Laut Bericht hatte China die USA bereits 2016 überholt.

Mehr Wissenschaftsartikel aus Indien als aus Deutschland

Die Forschungsausgaben Chinas würden die der USA im Jahr 2020 übertreffen, sagte der STM-Vorsitzende Mabe. Sie seien bereits höher als die der Europäischen Union mit 409 Milliarden Euro, 21 Prozent der weltweiten Ausgaben im Jahr 2015.

Auch Indien hat den Erhebungen zufolge ein großes Wachstum an Publikationen zu verzeichnen und produziert bereits fünf Prozent aller in STM registrierten Veröffentlichungen. Dahinter folgen Deutschland, Großbritannien und Japan mit jeweils vier Prozent.

gri