Petrischale
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Diskussion über Versuche mit Crispr-Cas
Chinas Regierung bestätigt Gen-Experimente am Menschen

Die chinesische Regierung hat die Gen-Versuche eines Forschers an menschlichen Embryonen untersuchen lassen. Jetzt gab sie ihre Ergebnisse bekannt.

21.01.2019

Der chinesische Wissenschaftler, der im November die weltweit erste Geburt genmanipulierter Babys verkündet hatte, handelte nach Angaben der chinesischen Regierung allein und illegal. He Jiankui habe mit seiner Forschungsarbeit gegen das Gesetz verstoßen und versucht, persönlichen Ruhm und Vorteile zu erlangen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag unter Berufung auf einen Bericht örtlicher Behörden.

He habe demnach alleine die finanziellen Mittel für seine Experimente eingesammelt und eine angemessene Aufsicht durch seine Universität in der südchinesischen Stadt Shenzhen vermieden.

Die chinesische Regierung bestätigte außerdem laut Bericht der "Süddeutschen Zeitung", dass die Versuche stattgefunden hätten. Auch sei He Jiankuis Ankündigung zutreffend, dass noch eine weitere Frau ein Crispr-Baby erwarte. Um deren Betreuung werde sich laut Zeitungsbericht der chinesische Staat kümmern. "Die Provinz Guangdong wird gemeinsam mit den zuständigen Einrichtungen und unter der Leitung der Behörden die medizinische Überwachung und das Follow-up der geborenen Kinder und der schwangeren Freiwilligen übernehmen", zitiert die "SZ".

Chinas Regierung hatte die Untersuchung durch die Behörden der südchinesischen Provinz Guangdong im November eingeleitet. Kurz zuvor hatte Wissenschaftler Hu Jiankui auf Youtube verkündet, er habe mit der Genschere Crispr-Cas9 Embryonen manipuliert, um sie gegen den Aidserreger HIV resistent zu machen. Seine Bekanntgabe hatte weltweit Empörung ausgelöst. Auch die chinesische Regierung hatte sich bald darauf von den Versuchen distanziert. Eine geprüfte wissenschaftliche Veröffentlichung zu dem Eingriff gibt es nicht.

kas/dpa