Symbolbild Patentanmeldung: Laptop und Person mit Smartphone
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Patentindex 2024
KI und Computer-Technologie bei Patentanmeldungen vorne

Die Zahl der Anmeldungen beim Europäischen Patentamt blieb 2024 stabil. Unter den EU-Ländern ist Deutschland führend.

25.03.2025

Die Zahl der Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (European Patent Office – EPO) hat im vergangenen Jahr auf demselben hohen Niveau wie bereits 2023 gelegen. Das geht aus dem heute veröffentlichten Patentindex 2024 hervor. Nachdem in den Vorjahren ein deutliches Wachstum zu verzeichnen gewesen sei, seien die Anmeldungen in 2024 minimal (um 0,1 Prozent) zurückgegangen. Patentanmeldungen aus Europa, einschließlich aller 39 EPO-Mitgliedstaaten, seien um 0,3 Prozent gestiegen, außereuropäische Anmeldungen um 0,4 Prozent gesunken. 43 Prozent der Anmeldungen stammten aus EPO-Mitgliedstaaten, 57 Prozent entfielen auf Länder außerhalb Europas.

Die meisten Patentanmeldungen kämen nach wie vor aus den USA, gefolgt von Deutschland, Japan, China und Korea. Unter den europäischen Ländern belege Deutschland entsprechend den ersten Platz vor Frankreich und der Schweiz. Mit einem Plus von 4,2 Prozent verzeichne Korea das stärkste Wachstum, während Japan 2,4 Prozent weniger Anmeldungen eingereicht habe. Unter den EPO-Mitgliedstaaten seien die Schweiz (+3,2 Prozent) und Großbritannien (+3,1 Prozent) am meisten gewachsen.

Patente von Hochschulen und Forschungseinrichtungen

Mit knapp 17.000 Anmeldungen seien die meisten Patente in 2024 erstmals im Bereich Computertechnologie (einschließlich Künstliche Intelligenz) eingereicht worden. In Europa sei ein überdurchschnittliches Wachstum in diesem Bereich (+5,9 Prozent) sowie im Bereich Verkehr (+4,8 Prozent) erkennbar. 

22 Prozent der Patentanmeldungen aus Europa stammten von Einzelpersonen oder kleinen Unternehmen, weitere 7 Prozent von Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen. Dieses Ergebnis unterstreiche die Attraktivität des Patentsystems für kleinere Einrichtungen, der man mit der im April 2024 angekündigten Gebührensenkung für Einzelpersonen, Kleinstunternehmen, gemeinnützigen Organisationen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen habe Vorschub leisten wollen.

Die Patentdaten lieferten einen klaren Fahrplan für Industrie, Politik und Investitionsprioritäten, schlussfolgert EPO-Präsident António Campinos. "Wie in den Berichten von Draghi und Letta angemahnt, muss Europa, um weltweit wettbewerbsfähig zu bleiben, sein Innovationsökosystem verbessern und mehr tun, um Erfindern zu helfen, ihre Erfindungen zu skalieren und zu vermarkten, insbesondere in kritischen Bereichen wie grünen Technologien, KI und Halbleitern."

hes