Corona-Pandemie
Corona-Impfung lohnt sich trotz Thromboserisiko
Risiken abzuwägen ist nicht immer leicht, schnell können Fehlinformationen zu irrationalem Verhalten führen. Gerade im Kontext der Corona-Pandemie und des Impfstoffs von Astrazeneca scheint die Gefahrenlage einer möglicherweise durch den Impfstoff ausgelösten Sinusvenenthrombose (also ein Blutgerinnsel im Gehirn) bei jüngeren Menschen nur schwer einschätzbar.
In welchem Verhältnis ein solches Risiko zu einem schweren Covid-19-Verlauf bei ausbleibender Impfung steht, hat das Winton Centre for Risk and Evidence Communication der Universität Cambridge genauer untersucht. Das Institut hat Grafiken entwickelt, die jeweils für ein niedriges, mittleres und hohes Infektionsszenario die Risiken für die verschiedenen Altersgruppen gegenüberstellen. Die Grafiken zeigen die geschätzte Anzahl von intensivmedizinischen Behandlungen, die durch eine Impfung verhindert werden können und bilden sie neben der Anzahl an möglicherweise auftretenden Thrombosen in Folge einer Astrazeneca-Impfung ab. In fast allen Fällen und Altersgruppen ist das Risiko eines ernsten Covid-19-Verlaufs höher. Eine Impfung bietet in der Regel mehr Vorteile als Nachteile, auch wenn das Infektionsgeschehen niedrig ist.
Die Grafiken des Winton Centre for Risk and Evidence Communication der Universität Cambridge sind online abrufbar.
Nutzen-Risiken-Abwägung
Potenzielle Nutzen und Risiken für Personen mit mittlerem Infektionsrisko (basierend auf einer täglichen Coronavirus-Inzidenz von 60 pro 100.000 Personen).
Nutzen (N): Anzahl der verhinderten notwendigen Behandlungen gegen Covid-19 auf Intensivstationen pro 16 Wochen.
Risko (R): Anzahl von spezifischen Thrombosen nach Impfung.
- 0.0022%20-29 Jahre _N
- 0.0011%20-29 Jahre_R
- 0.0080%30-39 Jahre_N
- 0.0008%30-39 Jahre_R
- 0.0167%40-49 Jahre_N
- 0.0005%40-49 Jahre_R
- 0.031%50-59 Jahre_N
- 0.0004%50-59 Jahre_R
- 0.0413%60-69 Jahre_N
- 0.0002%60-69 Jahre_R
Winton Centre for Risk and Evidence Communication, Universität Cambridge
cpy