Porträtfoto des DAAD-Präsidenten Prof. Dr. Joybrato Mukherjee
Sebastian Wilke/DAAD
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Finanzierung
DAAD muss 13 Programme streichen

Wegen anhaltenden Kostendrucks sieht sich der DAAD zu Sparmaßnahmen gezwungen. 2.500 Stipendien pro Jahr entfallen.

27.02.2025

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat laut Pressemitteilung vom 26. Februar Einsparungen beschlossen, um angesichts gestiegener Kosten in Deutschland und weltweit handlungsfähig zu bleiben. Kostensteigerungen gebe es etwa im Bereich Personal, IT und Miete. Auch seien die Stipendiensätze für ausländische Studierende und Promovierende um 34 Prozent gestiegen, ohne dass es einen Ausgleich dafür gegeben habe. "Entsprechend haben wir ein Konsolidierungsprogramm aufgelegt, um uns im hundertsten Jahr des DAAD-Bestehens krisenfest für die Zukunft aufzustellen", erklärte DAAD-Präsident Professor Joybrato Mukherjee.

13 bislang durch das Auswärtige Amt finanzierte Programme würden eingestellt, darunter ein Promotionsprogramm für ausländische Promovierende, das Programm "Leadership for Africa" und zwei Programme mit Ukraine-Schwerpunkt. Strategischer Vorrang sei Programmen mit großer Reichweite gegeben worden, die eine breite internationale Zielgruppe ansprechen. Es seien vorrangig regionalspezifische oder themenspezifische Förderungen gestrichen worden. Der DAAD kündigte an, das Personal aus den entsprechenden Programmen ohne betriebsbedingte Kündigungen abzubauen.

Appell an die neue Bundesregierung

Die Einstellung der Programme und der damit verbundene Personalabbau sei derzeit leider unumgänglich, sagte Mukherjee. "Mit Blick auf die Zukunft hoffen wir darauf, dass auch von der nächsten, nach der vorgezogenen Bundestagswahl neu zu bildenden Bundesregierung ein starkes Signal für Deutschlands Außenwissenschaftspolitik ausgehen wird." Mit aktuell 405.000 internationalen Studierenden und 75.000 internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sei Deutschlands Hochschul- und Wissenschaftslandschaft eine der attraktivsten weltweit. "Diese Stärke sollte angesichts der großen wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland und des scharfen weltweiten Wettbewerbs ausgebaut werden."

Bereits seit 2018 laufe ein "Fokussierungsprozess" bei den ursprünglich 71 weltweiten DAAD-Büros. Außenstellen mit regionaler Zuständigkeit für mehrere Länder würden ausgebaut, die Anzahl der kleineren Informationszentren reduziert. In diesem Jahr solle die Zielzahl von 55 DAAD Büros weltweit, darunter 21 Außenstellen und 34 Informationszentren erreicht werden.

Die Grundfinanzierung des DAAD wird durch das Auswärtige Amt gesichert. Für das laufende Jahr hatte die ehemalige Regierung 205 Millionen Euro vorgesehen – 13 Millionen weniger als noch im Vorjahr. Weitere Gelder kommen von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Für das Erasmus-Programm erhalte der DAAD für 2025 rund 255 Millionen Euro von der EU und damit über 20 Millionen mehr. "Die EU trägt inzwischen fast ein Drittel zum Gesamthaushalt des DAAD bei", so der DAAD-Präsident.

hes