Technische Zeichnung einer Maschine zum Spinnen von Flachs.
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Patentanmeldungen
Deutsche Hochschulen bei Patenten vorne

Das Europäische Patentamt hat die Rolle der Hochschulen bei Innovationen und Patentanmeldungen untersucht. Einige Unis sind besonders aktiv.

24.10.2024

Europäische Hochschulen waren für zehn Prozent der 2019 beim Europäischen Patentamt (EPA) eingereichten Patentanmeldungen aus Europa verantwortlich. Somit hat sich der Prozentsatz seit dem Jahr 2000 (sechs Prozent) fast verdoppelt und die Hochschulen nehmen eine immer wichtigere Rolle bei der Patentierung und Verwertung von Innovationen ein. Das meldet das EPA am Dienstag angesichts einer neuen Studie, die es gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) veröffentlicht hat.

Deutschland ist mit rund 25.800 akademischen Patenten das europäische Land mit den meisten von Hochschulen hervorgebrachten Patenten. Zu den Hochschulen, die in Deutschland in den Jahren 2000 bis 2020 die meisten Patente angemeldet haben, gehören laut Studie die Technische Universität München (2.183 Patente), mit einigem Abstand gefolgt von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (1.445 Patente) und der Freien Universität Berlin (1.392 Patente). Die französische Université Grenoble Alpes ist die Hochschule, die mit 3.348 Patenten die meisten Anmeldungen im Studienzeitraum verzeichnet.

Einige wenige Hochschulen seien laut der Studie besonders aktiv. Auf sie fielen die Hälfte aller aus Hochschulen stammender Patente. In absoluten Zahlen gemessen kommen die meisten Hochschulpatente aus größeren Ländern mit etablierten Industriezweigen (wie Frankreich, Deutschland, UK, Italien).

Kaum grenzüberschreitende Patentanmeldungen

Die Studie ergebe, dass die europäischen Hochschulen untereinander zusammenarbeiteten oder mit öffentlichen Forschungseinrichtungen, Forschungskliniken, der Industrie oder kleinen und mittelständischen Unternehmen kooperierten. Dies sei an der großen Anzahl gemeinsam eingereichter Patentanmeldungen erkennbar. Nur wenige Kooperationen seien allerdings grenzüberschreitend. Der europäische Markt für Forschung und Innovation sei weiterhin sehr fragmentiert. Es bliebe noch viel zu tun, um Einheitlichkeit und bessere Bedingungen für Kooperationen auf europäischer Ebene zu erreichen, so EPA-Präsident António Campinos, auch weil aktuell zehn Prozent der Start-ups mit akademischen Patenten in die USA abwanderten.

Die nun veröffentlichte Studie basiert auf Daten von über 1.200 Hochschulen und deren Wissenstransferstellen und deckt einen Zeitraum von 20 Jahren ab (2000 bis 2020).

cpy