Handy mit EKG-Ergebnissen
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Medizin
Deutsches Gesundheitswesen schwach bei Digitalisierung

Deutschland gilt als eines der Länder mit den schärfsten Datenschutzstandards. Auch deshalb geht man in der Digitalen Medizin nur langsam voran.

29.11.2018

Bei Patienten in Deutschland kommt der digitale Fortschritt mit seinen Chancen für die medizinische Behandlung einer Studie zufolge nicht ausreichend an. Das deutsche Gesundheitswesen landet bei der Digitalisierung in einem internationalen Vergleich abgeschlagen auf Platz 16 von 17 untersuchten Staaten, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung hervorgeht.

Dabei gebe es seit Jahren schon erfolgreiche digitale Pilotprojekte auf regionaler Ebene: Die Notfallversorgung von Schlaganfallpatienten oder etwa das Telemonitoring von Menschen mit Herzerkrankungen. Trotzdem hinke Deutschland hinterher, Potenziale würden nicht genutzt.

Andere Gesundheitssysteme seien viel weiter – allen voran Estland, Kanada, Dänemark, Israel und Spanien. "In diesen Ländern sind digitale Technologien bereits Alltag in Praxen und Kliniken", heißt es in der Analyse, mit die Stiftung die Forschungsgesellschaft empirica in Bonn beauftragt hatte. Deutschland tausche derweil noch Informationen auf Papier aus und arbeite an den Grundlagen der digitalen Vernetzung, meinte Stiftungsvorstand Brigitte Mohn.

dpa/kas