Flaggen vor der europäischen Kommission
dpa

Forschungsförderung
Deutschland auf zweitem Platz bei ERC Grants

Bei der Vergabe der begehrten ERC Advanced Grants konnten vor allem Techniker und Ingenieure punkten. Der Frauenanteil ist verschwindend gering.

01.04.2019

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von deutschen Forschungseinrichtungen haben bei der Vergabe der ERC Advanced Grants den zweiten Platz erreicht. 32 Stipendien des Europäischen Forschungsrats gingen nach Deutschland. Deutlich darüber lag nur Großbritannien mit 47 Grants. Insgesamt hat der ERC im vergangenen Jahr 222 Förderungen vergeben.

Die meisten ERC-Förderungen erhielten in Deutschland Forschende aus den Technik- und Ingenieurwissenschaften. Dahinter folgten die Lebenswissenschaften. Die Sozial- und Geisteswissenschaften machten in Deutschland den geringsten Anteil aus, in Großbritannien erhielten Forschende aus dieser Fächergruppe die meisten Förderungen.

Der Frauenanteil war in Deutschland mit rund sechs Prozent deutlich geringer als etwa in Großbritannien (rund 32 Prozent) oder den drittplatzierten Niederlanden (rund 21 Prozent).

Großbritannien: Viele Grants für europäische Wissenschaftler

Besonders gut schnitten bei der Bewerbung um die ERC Grants in Deutschland die Universitäten aus dem U15-Zusammenschluss forschungsstarker Universitäten ab. Sie erhielten 41 Prozent der inländischen Förderungen. Zu dem Zusammenschluss gehören unter anderem die Berliner Universitäten, die LMU München und die Universität Bonn.

Die Ergebnisse machen auch die Bedeutung europäischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Großbritannien deutlich. Das Land hat mit 36 Prozent den größten Anteil an Forschenden aus anderen eruopäischen Ländern. Der anstehende Brexit setzt die Wissenschaftslandschaft in Großbritannien daher stark unter Druck.

Advanced Grants richten sich an etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einer herausragenden wissenschaftlichen Leistung. Die Grants gehören zu den renommiertesten europäischen Forschungsförderungen. Die Liste der Geförderten ist online einsehbar.

kas