Ein Forscherteam im Labor
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Forschungsförderung
Deutschland bei ERC Synergy Grants vorne

Der Europäische Forschungsrat fördert interdisziplinäre Projekte zur Grundlagenforschung. 21 Institute aus Deutschland sind in der neuen Runde dabei.

21.10.2019

Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat seine Entscheidung für die neue Förderrunde der "Synergy Grants" bekanntgegeben. 37 Forschungsgruppen aus insgesamt 20 Ländern sollen in der Auswahlrunde 2019 mit bis zu zehn Millionen Euro gefördert werden, wie der ERC mitteilte. Deutschland ist wie bereits im vergangenen Jahr die am stärksten vertretene Nation.

Die geförderten Forschungsprojekte sind interdisziplinär aufgestellt. Eine Gruppe wird laut Bekanntmachung etwa die Wechselwirkung zwischen Klima und Städten untersuchen – mit einem Team aus Geografen, Physikern und einem Meteorologen. An einem Krebsforschungsprojekt sollen führende Experten aus verschiedenen Bereichen der Biologie und der Genetik beteiligt sein sowie ein Kinderarzt.

20 Forschungsinstitute aus Deutschland profitieren von der Förderung über die ERC Synergy Grants 2019, darunter elf Universitäten: Rostock, Hamburg, Bonn, Tübingen, Mainz, Stuttgart, Aachen, Ulm, Heidelberg, Freiburg und München. Dabei ist die Universität Mainz mit zwei Forschern vertreten. Von den außeruniversitären sind Max-Planck-Institute an vier Projekten beteiligt, das Helmholtz-Zentrum Potsdam an zwei Projekten.

Viele Forscher aus Deutschland, England und Frankreich

Insgesamt sind Forschungsinstitute aus Deutschland an 57 Prozent der internationalen Projekte beteiligt, britische an 32 Prozent und französische an 30 Prozent. Die drei am stärksten vertretenen Nationen sind damit identisch mit der Auswahlrunde 2018. Deutschland hat seine Beteiligung verglichen mit dem Vorjahr jedoch gestärkt: Im vergangenen Jahr waren deutsche Einrichtungen an 44 Prozent der Projekte beteiligt, britische an 33 Prozent und französische an 26 Prozent.

Insgesamt umfasst die diesjährige Förderung 126 Forscherinnen und Forscher von 95 Universitäten und Forschungseinrichtungen. Sie sollen insgesamt rund 363 Millionen Euro erhalten. Zwei bis vier Forscher sind jeweils an den ausgewählten Projekten beteiligt.

Die ERC Synergy Grants fördern vielversprechende Projekte aus der Grundlagenforschung. Die Projektteams müssen interdisziplinär aufgestellt sein. Im Förderantrag müssen die Forscher deutlich machen, warum sie die Forschungsfrage nur in dem genannten Team glauben beantworten zu können. Profitieren sollen von der Förderung sowohl Nachwuchswissenschaftler als auch etablierte Forschende. Die Bewerbungsfrist für die Auswahlrunde 2020 läuft bis zum 5. November 2019.

kas