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Bildungsförderung
Deutschland steckt wenig Geld in Weiterbildung

Programme zur beruflichen Weiterbildung sind in Deutschland vor allem privatfinanziert. Das kann die Chancenungleichheit weiter verschärfen.

11.03.2019

Obwohl der Staat seit Mitte der 1990er-Jahre immer mehr Geld in den Bildungssektor investiert hat, hat er sich einer neuen Untersuchung zufolge aus der Finanzierung von Weiterbildungsmaßnahmen stark zurückgezogen. Wie eine am Montag vorgelegte Studie der Universität Duisburg-Essen im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung zeigt, sind die Investitionen der öffentlichen Hand für die Erwachsenenbildung zwischen 1995 und 2015 um insgesamt 43 Prozent gesunken.

Zwar stecken Bund, Länder und Kommunen laut der Studie seit dem Tiefpunkt 2012 (4,9 Mrd. Euro) inzwischen wieder mehr in Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, der Großteil der Weiterbildungsausgaben wird laut der Studie aber immer noch privat getragen: 11,1 Milliarden Euro schulterten im Jahr 2015 die Betriebe. 9,5 Milliarden Euro trugen die Teilnehmer von Weiterbildungsangeboten selbst.

Bund, Länder und Kommunen investierten den Daten zufolge mit rund 6,3 Milliarden Euro im Vergleich den kleinsten Anteil. Die Studienautoren äußerten die Befürchtung, dass in einem zum Großteil privat getragenen Bildungssektor vor allem Geringqualifizierte auf der Strecke blieben.

Aktuellere Gesamtdaten lassen sich den Studienautoren zufolge nicht ermitteln, weil einige dafür notwendige Datengrundlagen erst mit großer zeitlicher Verzögerung veröffentlicht werden.

dpa