

Forschungsförderung
DFG-Förderung – 3,9 Milliarden für rund 31.000 Projekte
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im vergangenen Jahr insgesamt 30.944 Projekte mit einer Gesamtsumme von rund 3,9 Milliarden Euro gefördert. Das geht aus dem "Jahresbericht 2024" hervor, den die Organisation im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung vorgelegt hat. Wie in den Vorjahren sei dabei mehr als die Hälfte aller geförderten Projekte – 16.963 Projekte, das entspricht 54,8 Prozent – in der Einzelförderung angesiedelt gewesen. Für sie wurden der DFG-Meldung zufolge rund 1,4 Milliarden Euro Fördermittel bewilligt. In den Graduiertenkollegs, Sonderforschungsbereichen und anderen koordinierten Programmen wurden 877 Verbünde mit insgesamt 11.979 Teilprojekten und einer Gesamtbewilligungssumme von rund 1,7 Milliarden Euro gefördert.
Aufgeteilt nach den großen Wissenschaftsbereichen bekamen die Lebenswissenschaften demnach fast identisch wie im Vorjahr mit rund 1,4 Milliarden Euro die meisten Fördermittel (35,9 Prozent der Gesamtbewilligungssumme), gefolgt von den Naturwissenschaften mit rund 913 Millionen Euro (23,5 Prozent) und den Ingenieurwissenschaften mit rund 780 Millionen Euro (20,1 Prozent). Den geringsten Anteil erhielten die Geistes- und Sozialwissenschaften mit rund 656 Millionen Euro (16,9 Prozent). Projekte ohne fachliche Zuordnung wurden laut DFG-Meldung mit rund 146 Millionen Euro (3,7 Prozent) gefördert.
Wissenschaftsfeindlichkeit und autokratische Angriffe
Die weltweit zunehmenden Angriffe auf die Wissenschaft und die Wissenschaftsfreiheit waren laut DFG-Abschlussmeldung ein zentrales Thema der Jahresversammlung, die am 2. Juli in Hamburg zu Ende gegangen ist. Während des dreitägigen Treffens diskutierten die Versammelten insbesondere über die aktuelle Situation in den USA seit dem Antritt der Trump-Administration, aber auch über wissenschaftsfeindliche Strömungen in Deutschland.
Neben den Folgen für die Wissenschaften sei es dabei zugleich um mögliche Unterstützungsangebote und Abwehrmechanismen gegangen. Auf Empfehlung des Präsidiums beschlossen der Senat und der Hauptausschuss der Organisation, entsprechende Förderungen im Rahmen der Personenförderung und der Verbundförderprogramme grundsätzlich zu ermöglichen. Die weiteren Details sollen in den kommenden Wochen ausgearbeitet werden.
Die Präsidentin der DFG, Professorin Katja Becker, sprach in Hamburg mit Blick auf die USA von einem "Krieg gegen die Wissenschaft". Gezielte Angriffe auf die Wissenschaftsfreiheit seien derzeit jedoch auch in vielen anderen Staaten der Welt zu beobachten, so Becker weiter: "Zusammen mit Anfeindungen gegen das Gerichtswesen und die freie Presse dienen sie dem Machtaufbau nach autokratischer Methode."
Mit Blick auf wissenschaftsfeindliche Strömungen in Deutschland hat der DFG-Senat der Mitteilung zufolge bereits Ende März eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die dazu beitragen soll, die Freiheit und institutionelle Autonomie der Wissenschaft langfristig zu schützen. Die größte deutsche Forschungsförderorganisation setze zudem auf gemeinsames Vorgehen in der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, so etwa in der zentralen Frage der Sicherung von Forschungsdaten.
Personalia und Verleihung des Communicator-Preises
Bei Wahlen zur Ergänzung der Gremien wurden die Paderborner Wirtschaftswissenschaftlerin Professorin Caren Sureth-Sloane neu sowie die Vizepräsidentin Professorin Karin Jacobs und der Vizepräsident Professor Peter H. Seeberger für eine zweite Amtszeit in das Präsidium gewählt.
Im Rahmen der Jahresversammlung fand außerdem die Verleihung des Communicator-Preises 2025 von DFG und Stifterverband statt, meldet die DFG. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung erhielt demnach am Montagabend die Deutschdidaktikerin Professorin Petra Anders. Die Wissenschaftlerin von der Berliner Humboldt-Universität wurde damit für ihre herausragende Wissenschaftskommunikation zur Förderung der Lese- und Sprachkompetenz in der Primarstufe geehrt.
cva