Das Foto zeigt eine Frau im Gespräch mit einem Psychotherapeuten
picture alliance/dpa Themendienst

Wissenschaftsrat
Die Psychologie soll sich stärker öffnen

Der Wissenschaftsrat hat in aktuellen Empfehlungen die Bedeutung der akademischen Psychologie hervorgehoben. Zugleich fordert er zu Veränderungen auf.

29.01.2018

Der Wissenschaftsrat hat die Vertreter des Faches Psychologie an Universitäten dazu aufgefordert, sich sowohl innerhalb der akademischen Strukturen wie auch gegenüber den Anliegen der Gesellschaft stärker zu öffnen. Dies bedeute konkret, sich offener für Zusammenarbeit zu zeigen – sei es bei der Entwicklung gemeinsamer Forschungsprofile und Forschungsstrategien an den einzelnen Instituten oder aber im Zusammenhang mit Initiativen für interdisziplinäre Kooperationen und kooperative Projekte.

Gleichzeitig appellierte der Wissenschaftsrat an Psychologinnen und Psychologen, noch intensiver als bisher ihrer besonderen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft nachzukommen und ihren Beitrag zur Bewältigung zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen – von der Migration bis zum digitalen Wandel – zu leisten. Die Psychologie solle den Austausch mit der Gesellschaft suchen und die dafür erforderlichen verschiedenartigen Kommunikations- und Transferprozesse ausgestalten.


Zur Öffnung gegenüber der Gesellschaft und ihren Anforderungen gehört es nach Ansicht des Rates auch, dass die Psychologie Verantwortung für die Psychotherapieausbildung übernehme. Deshalb seien die aktuellen Bestrebungen, diese Ausbildung künftig zur zu Approbation zu führen und das Studium mit sich anschließender fachkundlicher Weiterbildung zu gestalten, aus Sicht des Wissenschaftsrats positiv einzuschätzen. Von der engeren Verzahnung von Lehre und Praxis mit der Forschung erwarte er eine stärkere wissenschaftliche Fundierung der Psychotherapie und damit letztlich einen Qualitätssprung.

gri