Logo des Deutschen Zukunftspreises an eine Wand projiziert
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Innovationen
Drei Forscherteams für Zukunftspreis nominiert

Eine Bestrahlungstechnik für Krebs, neuartige Mikroskopie und eine Turbo-Ladestation: Diese Projekte sind im Rennen um den Zukunftspreis 2022.

14.09.2022

Eine Turbo-Ladestation für E-Autos aus Baden-Württemberg, eine neue Bestrahlungstechnik für Krebspatienten aus Bayern und Hamburg und neue Möglichkeiten in der Mikroskopie aus Thüringen: Diese Projekte von Forscherteams sind in diesem Jahr im Rennen um den renommierten Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten. Am Mittwoch stellten die Forschenden ihre Entwicklungen im Deutschen Museum in München vor.

Der Deutsche Zukunftspreis ist mit 250.000 Euro dotiert und gehört zu den bedeutendsten Wissenschaftspreisen in Deutschland. Schon die Nominierung gilt als hohe Auszeichnung. Alle nominierten Innovationen sind bereits im Einsatz. Die Marktreife ist eine Voraussetzung für die Vergabe des Preises. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird ihn am 26. Oktober in Berlin verleihen.

Die nominierten Techniken verbessern Alltag, Therapie und Forschung

Bei der Elektromobilität ist die Ladezeit ein Thema. Ein Forscherteam der Firma ads-tec Energy und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme aus Baden-Württemberg hat nun ein System entwickelt, mit dem sich eine gängige Fahrzeugbatterie mit 100 Kilowattstunden Kapazität binnen 15 Minuten zu 80 Prozent mit Energie füllen lässt.

Nominiert ist auch eine verbesserte Bestrahlungsmethode speziell für Lungenkrebspatienten. Gerade bei diesen ist die Bestrahlung kompliziert, da sich der Tumor beim Atmen ständig bewegt. Die neue Technologie ermögliche, die Patientenposition während der Strahlenbehandlung exakt zu erfassen – und Veränderungen durch ein Nachführen der Bestrahlung auf den betroffenen Bereich exakt auszugleichen, erläuterte das Forscherteam der Brainlab AG in München und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Mehr Möglichkeiten in der Zellforschung – auch hier kann es um Krebs gehen – bietet eine neue Mikroskopie-Technik von Forschenden der Firma Carl Zeiss Microscopy in Jena: die sogenannte Gitter-Lichtblatt-Mikroskopie. Das System eröffne neue Perspektiven für eine langdauernde Beobachtung lebender Zellen, ohne diese zu schädigen – und damit für die Forschung in Biologie, Medizin und Pharmakologie, hieß es.

Im vergangenen Jahr war der Deutsche Zukunftspreis an die Gründer des Impfstoffherstellers Biontech, Özlem Türeci und Uğur Şahin, für ihre Forschung an der mRNA-Technologie und die Entwicklung des Corona-Impfstoffs gegangen. Im Jahr davor wurde eine Fertigungstechnik für leistungsfähige Mikrochips ausgezeichnet, die etwa in Smartphones stecken können.

dpa/ckr