Studie
E-Autos sind klimafreundlicher als Verbrenner
In der laufenden Mobilitätswende weg von konventionellen Autos mit Verbrennungsmotoren hin zu Hybrid- und Elektrofahrzeugen wird deren Klimaverträglichkeit vielfach diskutiert. Häufig werden dabei die Emissionen im Straßenverkehr oder bei der Produktion verglichen.
Forschende um Professor Thomas Weyh an der Universität der Bundeswehr (UniBw) München haben in einer aktuellen Studie hingegen die Treibhausgas-Bilanz von Fahrzeugen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg untersucht – von der Produktion über die Nutzung bis zur Entsorgung. Ihr Ergebnis: Mit erneuerbaren Kraftstoffen betriebene Autos führen zu den insgesamt niedrigsten Emissionen, solche mit konventionellen Kraftstoffen zu den höchsten.
Eine Vollelektrifizierung mit Ökostrom könnte die Gesamtemissionen durch Fahrzeuge demnach um bis zu 89 Prozent senken. Hybrid-Fahrzeuge könnten diese immerhin um bis zu 73 Prozent senken, wenn sie Ökostrom verwenden. Fahrzeuge, die mit Biogas betrieben werden, könnten zu einer Reduktion um 81 Prozent führen und Brennstoffzellenfahrzeuge um 60 Prozent, wenn sie derzeitig handelsüblichen grauen Wasserstoff verwenden. Ähnlich würde laut Studie die Bilanz bei vollelektrischen Fahrzeugen ausfallen, die nicht mit Ökostrom, sondern mit konventionellem Strom betrieben werden.
Die Forschenden haben in ihrer Studie über 790 aktuelle Pkw-Typen miteinander verglichen. Demnach weisen batterie-elektrische Fahrzeuge die höchsten Emissionen bei der Produktion auf. In der Gesamtbetrachtung mit Nutzung und Recycling schnitten sie hingegen deutlich besser ab als klassische Verbrenner wie konventionelle Benzin- und Dieselfahrzeuge.
"Herstellerangaben und Einzelanalysen greifen oft zu kurz und verfälschen bei Verbrauchern die wirklichen Klimaauswirkungen ihrer Kaufentscheidungen bei Pkw. Darum haben wir seit Anfang 2020 umfassend Daten gesammelt, um unabhängig zu zeigen, wie sich die CO2-Bilanz unterschiedlicher Antriebsarten wirklich darstellt", erklärte UniBw-Doktorand Johannes Buberger.
Die Studie wird Buberger zufolge in einigen Tagen in der renommierten Fachzeitschrift "Renewable and Sustainable Energy Reviews" veröffentlicht.
ckr