Personen vor einem Eingang der TU München
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Forschungsfinanzierung
Erste Details zu Facebook-Institut an TU München bekannt

Für Forschungsgeld von Facebook war die TU München in die Kritik geraten. Ihre Autonomie werde nicht beschränkt, verteidigt sich die Universität.

05.03.2019

Das US-amerikanische Unternehmen Facebook will die KI-Forschung an der Technischen Universität München mit einem Millionenbetrag fördern. Über den Einsatz der versprochenen 6,5 Millionen Euro gab die TU nun erste Details bekannt, über die der "Tagesspiegel" am Dienstag berichtete.

Das neue "Institute for Ethics in Artificial Intelligence" unter der Leitung von Wirtschaftsethiker Professor Christoph Lütge werde in das bestehende "Munich Center for Technology in Society" (MCTS) integriert. Natur- und Sozialwissenschaftler sollen gemeinsam konkrete Fragestellungen aus technischer und ethischer Perspektive untersuchen. 

Im April oder Mai wolle die Universität laut Artikel neue Stellen für wissenschaftliche und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausschreiben. Neue Professuren seien für das Institut nicht geplant. Einen ersten internen Workshop an der TU München soll es noch in diesem März geben. In der zweiten Jahreshälfte sei ein erstes öffentliches Symposium vorgesehen.

TUM: Facebook hat keinen Einfluss auf Forschungsprojekte

Gegen Vorwürfe, dass die Finanzierung über Facebook die Unabhängigkeit der Forschung am Institut gefährde, wehrt sich die TU wie schon bei Bekanntgabe der Förderung im Januar. "Die einzige Auflage war, dass wir das Geld in Forschung zur Ethik der künstlichen Intelligenz investieren", sagte ein Sprecher laut "Tagesspiegel". "Welche Fragen wir behandeln, wie wir das organisieren und welche Personen beteiligt sind, dazu gab es keinerlei Vorgaben".

Eine Ausnahme sei jedoch mindestens die Wahl des designierten Institutsleiters Lütge, auf den Facebook laut "Tagesspiegel" zugegangen sei, weil er durch sein Engagement auf europäischer Ebene aufgefallen sei.

An ihrem Ziel, durch das Institut den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis stärken zu wollen, scheint die TU München noch arbeiten zu müssen. Professorin Christiane Woopen sagte gegenüber dem "Tagesspiegel", dass bislang kein Austausch mit dem Institut geplant sei. Die Medizinethikerin ist Co-Sprecherin der Datenethikkommission der Bundesregierung.

kas