Josef Aschbacher, Generaldirektor der European Space Agency (ESA), spricht vor dem Esa-Logo während des Ministerratstreffens.
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Europäische Raumfahrtagentur
Esa erhält deutlich höheres Budget

Mit Milliarden-Investitionen will Europas Raumfahrtagentur Esa im All mit den USA und China mithalten. Dafür hat sie auch neue Astronauten ausgewählt.

24.11.2022

Die europäische Raumfahrtagentur Esa erhält ein deutlich erhöhtes Drei-Jahres-Budget in Höhe von 16,9 Milliarden Euro. Das haben die 22 Mitgliedsländer am Mittwoch auf dem Esa-Ministerratstreffen in Paris entschieden. Gegenüber dem bisherigen Budget ist das ein Plus von 17 Prozent, aber dennoch weniger als die von der Esa angestrebte Erhöhung auf rund 18 Milliarden Euro. Alle geplanten Raumfahrt-Vorhaben ließen sich dennoch ohne Einschnitte umsetzen, sagte Esa-Chef Josef Aschbacher. Zu dem Budget der Raumfahrtagentur trägt Deutschland rund 3,3 Milliarden Euro bei, Frankreich etwa 3,2 Milliarden. Auch Italien zählt zu den Hauptfinanzgebern.

"Europa kann seine Raumfahrtambitionen erfüllen, so dass es mit China und den USA mithalten kann", sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire zum Abschluss der Esa-Tagung. Das Budget ermögliche es der Esa, unabhängig und souverän im Weltraum zu operieren, ohne Aufgaben an China oder die USA delegieren zu müssen.

Vorantreiben will die Esa unter anderem die Erkundung von Mond und Mars. Entschieden wurde auch, die europäische Beteiligung an der Internationalen Raumstation ISS bis 2030 fortzusetzen, damit die Arbeit der Esa-Astronauten dort weitergehen kann.

Karriereastronauten und Reservisten vorgestellt

Bei dem Treffen stellte die Esa auch ihre neue Astronauten-Crew vor. Sie besteht aus fünf Europäerinnen und Europäern, die sich gegen 22.000 Bewerbungen durchgesetzt hatten: Die Französin Sophie Adenot, der Spanier Pablo Álvarez Fernández, die Britin Rosemary Coogan, der Belgier Raphaël Liégeois und der Schweizer Marco Alain Sieber. Neben diesen fünf Astronautinnen und Astronauten, die die Esa als sogenannte Karriereastronauten vorgestellt hat, wurden auch elf Reservisten ausgewählt, darunter die Deutschen Amelie Schoenenwald und Nicola Winter.

Teil der astronautischen Reserve wird zusätzlich der Brite John McFall sein, der in der neu geschaffenen Position als Astronaut mit körperlicher Behinderung ausgewählt wurde. Er soll herausfinden, welche eventuellen Anpassungen im Weltraum oder auf dem Weg dorthin nötig sind, um das All für alle zu öffnen.

dpa/ckr