Hand hält Fläschschen mit Corona-Impfstoff der Firma Moderna
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Europa
EU lässt auch Moderna-Impfstoff zu

Die Europäische Arzneimittelbehörde hat den Moderna-Impfstoff abgesegnet. Die Anzahl der Lieferungen wird sich zunächst in Grenzen halten.

06.01.2021

Als zweiter Corona-Impfstoff ist ab sofort auch das Mittel des US-Herstellers Moderna in der Europäischen Union zugelassen. Dies entschied die EU-Kommission am Mittwoch, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter mitteilte. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte zuvor die bedingte Marktzulassung für den Corona-Impfstoff des US-Pharma-Unternehmens Moderna empfohlen. Der Impfstoff solle für Personen ab 18 Jahren zugelassen werden, teilte die EMA am Mittwoch in Amsterdam mit. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung der EU-Kommission galt als Formsache.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet nach Informationen des "Deutschlandfunks" zunächst nicht mit großen Lieferungen. Im ersten Quartal würden knapp zwei Millionen Dosen erwartet, sagte er demnach bei einer Pressekonferenz in Berlin. Die ersten Lieferungen könnten kommende Woche eintreffen. Insgesamt habe Deutschland bei Moderna über die EU gut 50 Millionen Dosen des Serums bestellt, die im Laufe des Jahres erwartet würden. Mit dem bereits zugelassenen Impfstoff von Biontech/Pfizer könnten sich in Deutschland bis zum Sommer alle Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen.

Der mRNA-Impfstoff von Moderna ist bereits in den USA, Kanada und Israel zugelassen. Die EU hat insgesamt 160 Millionen Dosen bei dem US-Hersteller bestellt. Der Impfstoff schützt laut den veröffentlichten Studiendaten zu etwa 94 Prozent gegen Covid-19 und ist damit vergleichbar mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer (95 Prozent wirksam). Beide Vakzine brauchen zwei Dosen im Abstand von vier beziehungsweise drei Wochen, um wirksam zu sein.

Unterschiede zwischen den Impfstoffen bestehen bei der Logistik und Handhabung: Biontech/Pfizers Impfstoff muss bei minus 70 Grad gelagert und transportiert werden, das aufgetaute Konzentrat muss noch verdünnt werden. Modernas Wirkstoff liegt bereits in der endgültigen Konzentration vor und wird bei minus 25 bis minus 15 Grad transportiert. Bei der Verteilung ist Modernas Vakzin damit weniger anfällig für menschliche Fehler.

aktualisiert am 06.01.2021 um 16:55 Uhr, zuerst veröffentlicht um 13:23 Uhr

dpa/kas/ckr