Das Bild zeigt europäische Flaggen vor dem Gebäude der Europäischen Kommission in Brüssel
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Innovationen
EU will stärker in risikoreiche Forschung investieren

Die Europäische Kommission will einen Teil des EU-Haushalts für risikoreiche Forschungsprojekte sichern. Sie denkt dabei vor allem an Unternehmen.

06.06.2018

Die EU-Kommission will über Garantien aus dem EU-Haushalt im kommenden Jahrzehnt Investitionen in Höhe von 650 Milliarden Euro auslösen. Vor allem Investitionen in risikoreichere Projekte aus den Bereichen Forschung und Innovation seien in Europa zu niedrig, erklärte die Brüsseler Behörde am Mittwoch. Dies könne die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und letzten Endes die Lebensqualität der Bürger längerfristig schmälern.

Von 2021 bis 2027 sollen nun 38 Milliarden Euro an Garantien aus dem EU-Haushalt vorgehalten werden, um vor allem private Investitionen anzuschieben. Das "InvestEU"-Programm soll dabei an den bisherigen Fonds für Strategische Investitionen (Efsi) anknüpfen. Dieser gehört zu den Prestigeprojekten von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Bis 2020 sollte er nach ähnlichem Modell Investitionen in Höhe von mindestens 500 Milliarden Euro anstoßen. Gefördert werden dabei etwa Breitband- oder Energienetze sowie Verkehrsinfrastruktur-Projekte. Das Geld ist dabei vor allem für Unternehmen vorgesehen, die es schwer haben, anderweitig – etwa bei Banken – Kredite zu bekommen.

Die EU-Kommission plant für den EU-Haushalt der Jahre 2021 bis 2027 mit Gesamtausgaben von 1279 Milliarden Euro. Die Staaten werden nun in den kommenden Monaten über die Vorschläge verhandeln, anschließend wird auch das Europaparlament befragt.

dpa