Plastikballen
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TU Freiberg
Forscher feiern Durchbruch bei Plastikmüll-Recycling

Die Überreste von Plastikmüll im Meer und an Land sind ein weltweites Problem. Ein neues Verfahren könnte für Besserung sorgen.

22.06.2018

Forscher der TU Bergakademie Freiberg haben nach eigenen Angaben beim Recycling von Plastikmüll einen Durchbruch geschafft. Durch eine neue Vergasungstechnologie sei es gelungen, aus dem Abfall nicht nur ein Synthesegas aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff als Grundlage für neue Produkte herzustellen. Vielmehr wird nach Angaben der Forscher damit erstmals der Rückstand als verglaste Schlacke verwertbar, aus der darüber hinaus auch Metalle getrennt werden können.

"Das ist der Unterscheidungspunkt", sagte Professor Bernd Meyer, Leiter des Instituts für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) an der Bergakademie. "Wir haben glücklicherweise auf die richtige Technologie gesetzt", fügte er an. Die Forschungsergebnisse hatte Meyer unlängst in Berlin bei der "International Freiberg Conference" vorgestellt.

Die Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass ihre Technologie ein entscheidender Schritt ist, um den Kohlenstoff-Kreislauf zu schließen. Um prozessbedingte Verluste auszugleichen, ist es nach ihrer Ansicht möglich, dem Plastikmüll die gleiche Menge Braunkohle dazu zu mischen. Dies würde den Strukturwandel in den deutschen Braunkohlerevieren unterstützen. "Der Freistaat hat Braunkohle. Die ist zu schade zum Verbrennen", sagt Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD).

dpa