Eine Frau filmt die Ankunft des Forschungsschiffs Polarstern in Bremerhafen
picture alliance/dpa | Mohssen Assanimoghaddam

Arktis
Forschungsschiff Polarstern zurückgekehrt

Die bislang logistisch aufwendigste Expedition im Nordpolarmeer geht zu Ende. Im Gepäck haben die Forschenden wertvolle Daten über das Klima.

12.10.2020

Das Forschungsschiff "Polarstern" ist nach einem Jahr in der Arktis am Montag wieder zurück in seinen Heimathafen Bremerhaven eingelaufen. Während der letzten Seemeilen in der Außenweser wurde der Eisbrecher von einem Schiffskorso begleitet. Zahlreiche Schaulustige verfolgten die Ankunft von Land aus. In der Bremerhavener Lloydwerft erwarteten Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) und die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), Antje Boetius, die internationalen Wissenschaftler und die Crew.

Die Forscherinnen und Forscher hätten einen einmaligen Datenschatz gehoben, "von dem noch Generationen nach uns profitieren werden", teilte Karliczek im Voraus mit. "So können wir Klimamodelle präzisieren und neu bewerten." Die Forschungsministerin bezeichnete die Arktis als Epizentrum des Klimawandels.

Zehn Monate lang driftete die "Polarstern" angedockt an eine riesige Eisscholle durch die Arktis. Den gesamten Eiszyklus vom Gefrieren bis zur Schmelze messen und dokumentieren – das konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so zum ersten Mal. Sie versprechen sich von den Daten wichtige Erkenntnisse über das Nordpolarmeer und über den Klimawandel. Kaum eine Region auf der Erde bekommt diesen so deutlich zu spüren wie die Arktis.

Die "Mosaic"-Expedition war die bisher teuerste und logistisch aufwendigste im Nordpolarmeer. Beteiligt waren 70 Forschungsinstitute aus 20 Ländern mit über 300 Forscherinnen und Forscher. Wegen der Corona-Pandemie drohte zwischenzeitlich der Abbruch, weil wegen der Reisebeschränkungen der Crewwechsel per Flugzeug nicht stattfinden konnte. Stattdessen waren zwei Forschungsschiffe mit der neuen Mannschaft von Bremerhaven nach Spitzbergen gefahren. Die "Polarstern" unterbrach für den Austausch für kurze Zeit ihre Drift.

dpa