Psychologie
Frauen mit höheren Stimmen wirken jünger

Hohe Stimmen verändern die Alterswahrnehmung von Menschen, zeigt eine aktuelle Studie. Kombiniert mit hohen Stimmen wirken Frauengesichter jünger.

Bei Frauen mit höheren Stimmen wird das dazugehörige Gesicht von Außenstehenden im Schnitt um ein halbes Jahr jünger bewertet. Die Gesichter werden dadurch aber nicht als attraktiver, weiblicher oder gesünder eingeschätzt, dafür spielt die Stimme keine Rolle. Zu diesem Schluss kommt eine Anfang Juli veröffentlichte Studie von Psychologen und Biologen von der Universität Wien. Die Stimmhöhe habe somit auf weniger soziale Bewertungen einen Einfluss als angesichts früherer Experimente gedacht.

Das Team um die Doktorandin Christina Krumpholz und Professor Helmut Leder hat für die Studie 104 hetero- oder bisexuelle Männer nach ihrer Einschätzung gefragt, nachdem sie ihnen Audio- und Videoaufnahmen von 20 Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren vorgespielt hatten.

Überrascht habe die Forschenden bei den Ergebnissen, dass die Aufnahmen höherer Frauenstimmen nicht als attraktiver bewertet wurden als tiefere Stimmen. "Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass wir bestehende evolutionspsychologische Konzepte vielleicht überdenken müssen, und mehr Raum für individuelle Vorlieben und Unterschiede geben müssen", sagte Krumpholz. Ihr Team wolle weiter untersuchen, welche Rolle verschiedene Sinneseigenschaften wie Stimme oder Geruch für unsere Wahrnehmung von Attraktivität spielen.

ckr