THE World University Ranking
Hochschul-Ranking spiegelt Pandemie

"Times Higher Education" hat das World University Ranking für 2022 veröffentlicht. Der Hochschulvergleich offenbart bemerkenswerte Entwicklungen.

Am Donnerstag hat "Times Higher Education" (THE) sein jährliches Universitäts-Ranking veröffentlicht. Deutschland ist mit 22 Institutionen in den Top-200 das drittplatzierte Land hinter den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Vereinigten Königreich. Die insgesamt erstplatzierte Universität ist die britische University of Oxford, auf den Plätzen zwei und drei folgen das California Institute of Technology und Harvard University, beide in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die erfolgreichste deutsche Universität ist wie in den Vorjahren die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München.

Chinesische Universitäten verbessern Zitationszahlen

Der Einfluss der Corona-Pandemie auf das Ranking sei deutlich ablesbar, kommentierte THE: Hochschulen und Universitäten, die medizinische Studien zum Coronavirus veröffentlicht haben, wurden deutlich häufiger zitiert. Da die Zitationszahlen ein Indikator sind, der in die Wertung des Rankings eingeht, verbesserten die Hochschulen ihre Platzierung. THE identifizierte 19 solcher Institutionen, elf von ihnen befänden sich in China, darunter die drei Institutionen mit dem größten Sprung in relativen Zitationszahlen: Capital Medical University (Peking), Wenzhou Medical University und Wuhan University. Vor allem letztere sei laut Bericht vor der Pandemie deutlich weniger bekannt gewesen. Diese Veränderungen haben China im Länderranking vom siebten auf den fünften Platz befördert, so THE.

Noch sei allerdings unklar, ob sich die bestehenden Hierarchien in der globalen Hochschullandschaft durch den Einfluss der Pandemie gravierend änderten oder durch sie bestätigt würden. Vielmehr würden Institutionen ihre Sichtbarkeit steigern, die ohnehin schon zu den Elite-Hochschulen gehörten. Im Fall von China sei die Zunahme der Zitationen auch Teil einer kontinuierlichen Verbesserung chinesischer Einrichtungen und damit Chinas im Ranking.

Schneller noch als chinesische Universitäten und Hochschulen stiegen in den letzten fünf Jahren Institutionen aus Saudi-Arabien und Ägypten im Ranking auf, erkennbar daran, dass die Gesamtpunktzahl der Hochschulen beider Länder zwölf beziehungsweise elf Punkte über den Werten des Vorjahres lag. Dies sei auf politische Priorisierung von Forschung und eine entsprechend gesteigerte Förderung in den letzten Jahren zurückzuführen.

Times Higher Education

cpy