Kuriose Forschung
Ig-Nobelpreise 2022 vergeben
In der Nacht zum Freitag hat die Harvard Universität zum 32. Mal wissenschaftliche Studien ausgezeichnet, die "erst zum Lachen und dann zum Denken anregen" sollen. Die "Ig-Nobelpreise" (gesprochen "ignoble", was übersetzt etwa unehrenhaft heißt) sollen nach Angaben der Veranstalter "das Ungewöhnliche feiern und das Fantasievolle ehren". Eine Übersicht über die zehn Gewinnerthemen der undotierten Spaßpreise:
Kardiologie: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Tschechien, den Niederlanden, Großbritannien, Schweden und Aruba für das Suchen und Finden von Beweisen dafür, dass die Herzfrequenzen von frisch verliebten Paaren sich angleichen, wenn sie sich zum ersten Mal treffen und zueinander hingezogen fühlen.
Literatur: Forschende aus Kanada, den USA, Großbritannien und Australien für die Analyse der Frage, was genau gerichtliche Dokumente so schwer verständlich macht.
Biologie: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Brasilien und Kolumbien für die Untersuchung der Frage, ob und wie Verstopfung die Paarungsaussichten von Skorpionen beeinflusst.
Medizin: Forschende aus Polen für den Nachweis, dass Patienten, die sich einer bestimmten Form von Chemotherapie unterziehen, möglicherweise Nebenwirkungen wie Schwellungen am Mund ein wenig lindern können, indem sie Eiscreme lutschen – wo bisher unter anderem Eiswürfel gängige Praxis sind.
Ingenieurwissenschaften: Ein Wissenschaftlerteam aus Japan für die Suche nach dem effizientesten Weg, wie Menschen ihre Finger einsetzen können, wenn sie einen Knauf drehen.
Kunstgeschichte: Forschende aus den Niederlanden, Guatemala, den USA und Österreich für die Studie "Eine multidisziplinarische Herangehensweise an rituelle Darmspülungs-Szenen auf antiken Maya-Tonwaren".
Physik: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus China, Großbritannien, der Türkei und den USA für den Versuch zu verstehen, wie junge Enten in Formation schwimmen.
Frieden: Forschende aus China, Ungarn, Kanada, den Niederlanden, Großbritannien, Italien, Australien, der Schweiz und den USA für die Entwicklung eines Algorithmus der den Verbreitern von Klatsch und Tratsch dabei helfen soll zu entscheiden, wann sie die Wahrheit sagen und wann sie lügen.
Wirtschaft: Ein Wissenschaftlerteam aus Italien für die mathematische Erklärung dafür, warum meist nicht die talentiertesten Menschen, sondern die mit dem meisten Glück Erfolg haben.
Sicherheit: Ein schwedischer Forscher für die Entwicklung eines Elch-Crashtest-Dummys.
Die Veranstaltung fand aufgrund der Corona-Pandemie bereits zum dritten Mal hintereinander im Rahmen eines Online-Events statt. Während der anderthalbstündigen Preisverleihung, die diesmal unter dem Oberthema "Wissen" stand, flogen – wie bei der traditionell schrillen Gala üblich – Papierflieger, es gab Sketche, bizarre Kurz-Opern und skurrilen Klamauk.
dpa/ckr