Zwei Männer beim Joggen im Berliner Tiergarten
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Gesundheit
Internationale Studie untersucht Effekt von Sport in Corona-Zeiten

Sport ist gesund. Aber nicht alle Menschen bewegen sich genug. In der Corona-Krise geht die Schere zwischen Aktiven und Passiven weiter auf.

15.04.2020

Ein internationales Forscherteam untersucht, ob und wie sich Sport und Bewegung auf das allgemeine Wohlbefinden im Alltag auswirken – gerade in Zeiten der Corona-Krise. Erste Ergebnisse zeigen, dass Menschen, die sich vor der Corona-Krise regelmäßig zwei bis dreimal pro Woche bewegt und Sport getrieben haben, derzeit eher mehr trainieren, während jene, die nicht oder nur unregelmäßig körperlich aktiv waren, sich jetzt noch weniger bewegen, wie die Universität Potsdam mitteilte.

"Sich zu bewegen, ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für die Seele", sagte dazu Studieninitiator Professor Ralf Brand. "Bei den körperlich Aktiven messen wir aktuell ein positiveres Wohlbefinden als bei denen, die nicht oder unregelmäßig Sport treiben", so der Sportpsychologe.

An der weltweiten Studie haben demnach bislang rund 6.300 Probandinnen und Probanden in 52 Ländern teilgenommen haben. Betrachtet würden dabei Aktivitäten, die Menschen jetzt bewusst einplanten, um sich zumindest ein klein wenig zu bewegen oder eben Sport zu treiben – vom Spaziergang und dem Laufen im Freien bis zum Hanteltraining zu Hause. Die Daten zur Veränderung des Sport- und Bewegungsverhaltens in der Corona-Krise verglichen die Forschenden dann mit den Auswirkungen auf das Wohlbefinden.

"Die derzeit global politisch verordneten Veränderungen im Leben der Menschen bieten eine Forschungssituation, die wir im Labor so nie hätten herstellen können. Das ist eine große Chance, gerade auch für uns in den Verhaltenswissenschaften", so Brand, der laut Mitteilung für die gemeinsame Studie in kürzester Zeit Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler aus aller Welt gewonnen hat.

Noch würden Teilnehmende für die etwa zehnminütige Online-Befragung gesucht, um detailliertere Aussagen treffen zu können. Den vorläufigen Datenauswertungen sollen komplexere statistische Analysen und Modellierungen folgen, sobald die erste Untersuchungswelle abgeschlossen ist. Geplant sei auch eine zweite Befragungswelle mit denselben Personen, sobald sich die Corona-Krise etwas abgeschwächt habe.

ckr