Die Preisverleihung des Ralf-Dahrendorf-Preises des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
BMBF/Hans-Joachim Rickel

Fördergeld
Karliczek verleiht neuen Preis für europäische Forschung

Kurz vor der Europawahl vergibt der Bund erstmals den Ralf-Dahrendorf-Preis. Mit 300.000 Euro soll die Bedeutung Europas in die Welt getragen werden.

14.05.2019

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat zum ersten Mal den Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum verliehen. Der Preis zeichnet sechs Projekte aus, die "ganz besonders über nationale Grenzen hinweg geforscht" hätten, teilte das Ministerium mit. Das Preisgeld beträgt pro Projekt 50.000 Euro.

Europäische Forschungsprojekte sind an sich international und auf gemeinsame Forschungsinteressen ausgelegt. Nicht nur im Rahmen der großen Horizont-2020-Projekte arbeiten dabei zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen EU-Staaten und Drittstaaten zusammen. Mit dem Preis will Bundesministerin Anja Karliczek daher kurz vor der anstehenden Wahl des Europäischen Parlaments vor allem ein Zeichen für den Wert Europas setzen.

"Die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen, wie europäische Zusammenarbeit das Leben der Bürgerinnen und Bürger verbessern kann. Mit ihren EU-finanzierten Forschungsprojekten leisten sie alle einen Beitrag zur besseren Zukunft Europas", heißt es in der Mitteilung.

Uni Bonn und RWTH Aachen ausgezeichnet

Ein Beispiel dafür sei der in Deutschland, Italien und Schweden entwickelte "Centauro"-Roboter, der nach Umweltkatastrophen Aufräum- und Bergungsarbeiten übernehmen könne, die für die Menschen zu gefährlich wären, bei denen aber die menschliche Einschätzungsfähigkeit gebraucht werde. Koordiniert wird das Projekt von der Universität Bonn. Außerdem aus Deutschland beteiligt ist die RWTH Aachen sowie die Unternehmen progenoX und der Kerntechnische Hilfsdienst.

Mit dem Preisgeld sollen die Preisträgerinnen und Preisträger aller sechs Projekte innovative und kreative Ideen umsetzen, um ihre Forschung in die Gesellschaft zu tragen. Dazu zählen laut Mitteilung etwa Entscheidungs-Theater, Krimi-Dinner und Science-Pop-up-Shops.

Das Entscheidungs-Theater steht für die demokratische Leitung eines Theaters. Dabei werden die Mitglieder des Ensembles und des technischen Personals stärker in Entscheidungen miteinbezogen. Bei Science-Pop-up-Shops werden leerstehende Läden mit Wissenschaftsprojekten belebt.

Namensgeber des Preises ist der frühere EU-Forschungskommissar Ralf Dahrendorf. In den 1970er Jahren legte er den Grundstein für die Idee eines einheitlichen Europäischen Wissensraums. Die Auszeichnungen wurden auf einer Konferenz zum Europäischen Forschungsraum vergeben. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto "Offenheit, Zusammenhalt, Fortschritt".

kas