Person klettert kaputte Leiter hoch
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Naturwissenschaft
Karrieren werden kürzer und unsicherer

Der Weg zu einer leitenden Position in der Wissenschaft wird immer schwieriger. Eine Studie hat die Entwicklung seit den sechziger Jahren untersucht.

12.12.2018

Die Karrieren von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern haben sich seit den sechziger Jahren dramatisch verkürzt. Verließen diese ihre Position in den Sechzigern erst nach 35 Jahren, so waren es in den 2010er Jahren nur fünf Jahre. Das zeigt eine in der US-amerikanischen Wissenschaftszeitschrift "PNAS" veröffentlichte Studie mit Blick auf die Naturwissenschaft. Der Fokus lag auf den Disziplinen Astronomie, Ökologie und Robotics.

Die gegenwärtige Wissenschaft sei gekennzeichnet durch ein exponentielles Wachstum an Publikationen und den Aufstieg der Team-Wissenschaft, schreiben die Autoren. Dies habe die wichtige Gruppe der "unterstützenden Forscher" hervorgebracht. Ursache für diese Entwicklung sei die wissenschaftsgetriebene Spezialisierung, um die wachsenden Datenmengen und die immer komplexer werdenden Instrumente zu bedienen.

Der Anteil derjenigen, die ihre komplette Karriere als unterstützende Autoren verbracht haben und niemals als Erstautor genannt wurden, ist laut Studie von 25 auf 60 Prozent gestiegen.

Obwohl unterstützende Wissenschaftler essenziell für die Forschung seien, litten sie unter größerer Unsicherheit in ihrer Karriere und in manchen Fächern auch unter schlechteren langfristigen Perspektiven. Denn in dem Maße, in dem die Zahl der Doktorgrade zugenommen habe, sei nicht die Anzahl an Stellen gestiegen.

gri