Illustration eines Globus und einer Analyse von vielen Daten
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Metastudie
Klimawandel trifft 85 Prozent der Weltbevölkerung

Eine neue Metastudie fasst Tausende Studien zum Klimawandel zusammen. Das erlaubt Rückschlüsse auf die Bedrohung des lokalen Lebensraums.

12.10.2021

Der Klimawandel wirkt sich auf mindestens 80 Prozent der Landfläche der Welt aus. Das hat Folgen für die dort lebenden Menschen – derzeit mindestens 85 Prozent der Weltbevölkerung, zeigt eine am Montag in der Fachzeitschrift "Nature Climate Change" veröffentlichte Metastudie. Ein Forscherteam hat dafür mittels maschinellem Lernen über 100.000 empirische Studien analysiert und mit umfangreichen Modell- und Beobachtungsdaten zu Temperaturveränderungen und Niederschlägen zusammengefasst.

Ein Algorithmus hat dabei laut Mitteilung die jeweilige Klima-Wirkung, den dahinterstehenden Klima-Treiber sowie die geografische Lage aus den Studien extrahiert. Diese Informationen seien räumlich hochaufgelöst mit den Messdaten zu Temperatur und Niederschlag abgeglichen worden. Die Kombination dieser beiden Big-Data-Quellen ist den Forschenden zufolge eine einzigartige Ressource. Sie diene als Orientierungshilfe für regionale und lokale Risikoabschätzungen und konkrete Anpassungsmaßnahmen.

Die Metastudie offenbarte aber auch Zuordnungslücken: "Die Entwicklungsländer stehen bei den Klimafolgen an vorderster Front, aber unsere Studie zeigt, dass es bei den Daten dafür wirklich blinde Flecken gibt", sagt Shruti Nath, Co-Autorin der Studie. Der Mangel an Dokumenten und Daten aus einkommensschwachen Ländern erschwere das Verständnis der Klimafolgen und Klimaschutzmaßnahmen in diesen Gebieten.

Die Autorinnen und Autoren der Metaanalyse arbeiten an zwei Berliner Klimaforschungsinstituten, dem "Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change" sowie "Climate Analytics".

ckr