Das Bild zeigt einen renaturierten Fluss.
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Horizon Europe
Knapp 127 Millionen für den Gewässer-Schutz

Seit fast drei Jahren läuft eine EU-Mission für den Schutz von Meeren und Gewässern. Nun gibt es Millionen für neue Projekte.

26.07.2024

Für den Schutz der Meere und Gewässer in der EU werden in Brüssel weitere Millionen bereitgestellt. Fast 127 Millionen Euro fließen in 26 neue Projekte von der Ost- und Nordsee über die Donau, das Schwarze Meer und das Mittelmeer bis hin zum Atlantik, wie die EU-Kommission mitteilte. Das Geld fließt im Rahmen einer EU-Mission zur Wiederherstellung der Ozeane und Gewässer. Die Projekte seien nach unabhängiger Bewertung aus eingereichten Vorschlägen ausgewählt worden.

Insgesamt profitieren den Angaben zufolge unter anderem Forschungseinrichtungen, lokale Behörden, Bildungseinrichtungen und Unternehmen in 26 EU-Ländern sowie neun weiteren Ländern von den Mitteln. "Die Projekte werden eine große Bandbreite von Vorteilen für die Meere und Gewässer und die von ihnen abhängigen Gemeinschaften mit sich bringen", hieß es.

Klima-Resilienz durch Schwammlandschaften

Auch mehrere Projekte mit deutscher Beteiligung werden unterstützt. Das mit fast 15 Millionen Euro unterstützte Projekt "SpongeWorks" etwa wird von der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover aus koordiniert und startet im September. "Ziel von 'SpongeWorks' ist es, effektive, inklusive und ökonomisch tragfähige Ansätze zur Verbesserung der Wasserretention umzusetzen, ihre Wirkung auf den Wasserhaushalt und die Biodiversität zu evaluieren sowie Strategien für die Realisierung auf Landschaftsmaßstab zu entwickeln", sagt Professor Dr. Christian Albert, der Koordinator des Projekts mit Partnereinrichtungen in den Niederlanden, Frankreich, Griechenland, Österreich und UK. 

"Der 'Schwamm'-Teil des Namens bezieht sich auf 'Schwamm-Maßnahmen', die natürliche Elemente zur Verbesserung des Wasserrückhalts nutzen", erklärt Dr. Carl Anderson, Postdoc an der Uni Hannover. So könne beispielsweise durch die Anlage von Vegetationsstreifen um landwirtschaftliche Flächen herum Erosion verringert und das Einsickern von Oberflächenwasser in die Grundwasserkörper gefördert werden oder durch die Wiederherstellung von Feuchtgebieten abfließendes Wasser und gleichzeitig Kohlenstoff gebunden sowie wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere geschaffen werden. 

Jährliche Schäden in Milliardenhöhe

Das Projekt zielt auf eine verbesserte Resilienz von Europas Landschaften gegenüber Überschwemmungs- und Dürreereignissen ab, die einen jährlichen Schaden von schätzungsweise 7,6 beziehungsweise über 9 Milliarden Euro verursachen würden. Gemeinsam mit Interessensgruppen und lokalen Gemeinschaften würden wirksame Maßnahmen erarbeitet und auf assoziierte Regionen übertragen, um sie besser an den Klimawandel anzupassen.

hes/dpa