Hand greift nach Buch in Regal
dpa-Report

Literatur
Manuskripte aus Fontanes Nachlass restauriert

Das Berliner Stadtmuseum hat tausende Manuskripte von Theodor Fontane gereinigt und stabilisiert. Zuvor verdeckte Textstellen wurden sichtbar.

28.12.2018

Zahlreiche handschriftliche Manuskripte von Theodor Fontane (1819-1898) sind in Berlin vor dem Zerfall gerettet worden. Es handele sich um rund 7.000 einzelne Blätter, teilte das Berliner Stadtmuseum am Donnerstag mit. Restauriert wurden etwa der Erstlingsroman "Vor dem Sturm", der Frauenroman "Frau Jenny Treibel" sowie die autobiografischen Werke "Meine Kinderjahre" und "Von Zwanzig bis Dreißig" sowie Teile der bekannten "Wanderungen durch die Mark Brandenburg". Die Kosten betrugen 180.000 Euro.

Im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte sei das Papier so porös geworden, dass es stabilisiert und gereinigt werden musste, hieß es. Zudem lösten die Restauratoren die von Fontane aufgeklebten Korrekturzettel und fixierten sie am Rand der Blätter. So könnten Wissenschaftler erstmals die vom Dichter überklebten Textstellen erkennen –und die Rückseiten der Klebezettel auswerten.

Am 30. Dezember 2019 jährt sich der Geburtstag von Fontane zum 200. Mal. Bis dahin soll der gesamte im Stadtmuseum aufbewahrte handschriftliche Nachlass wieder der Forschung zugänglich gemacht werden. Er soll dann digitalisiert und im Internet frei zugänglich sein.

In der Fontane-Sammlung des Museums befinden sich die Manuskripte der Werke, die zu Lebzeiten des Dichters erschienen sind, sowie einige Briefe und Schreibtischutensilien. Nach dem Tod von Fontanes Frau Emilie im Februar 1902 hatte Sohn Friedrich dem Museum die vereinbarte Schenkung übergeben.

dpa