Das Foto zeigt das Gebäude der EU-Kommission in Brüssel.
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Europäische Kommission
Mehr Gutachterinnen für Horizont 2020

Für das umfangreiche EU-Programm "Horizont 2020" sind viele Gutachter erforderlich. Nun gibt es neue Zahlen über den Frauenateil.

20.09.2018

In den Jahren 2014 bis 2016 wurden insgesamt 38.516 Anträge für das Horizont 2020 Programm der EU begutachtet. Dabei stieg der Anteil der weiblichen Gutachter von Jahr zu Jahr um jeweils zwei Prozent. Im Jahr 2016 wurde erstmals ein Frauenanteil von rund 41 Prozent erreicht. Damit wurde das von der Europäischen Kommission gesetzte Ziel von 40 Prozent leicht übertroffen.

Das geht aus einer aktuellen Untersuchung von Anträgen in Horizont 2020 der "Kontaktstelle Frauen in der EU-Forschung" (FIF) hervor. Der Anteil der Frauen aus Deutschland, die an der Begutachtung beteiligt sind, ist demnach geringer als im internationalen Vergleich. Er bleibt mit 33 Prozent noch deutlich hinter dem Ziel von 40 Prozent zurück. Besonders deutlich war der Anstieg von 2015 auf 2016 um fünf Prozent.

Der Auswertung zufolge gab es zwischen 2014 und 2016 insgesamt 3.784 Begutachtungen mit deutscher Beteiligung. Der Anteil der deutschen Gutachterinnen und Gutachtern hat sich damit in den vergangenen Jahren kaum verändert. Er lag bei jeweils rund 9,8 Prozent.

Alle Anträge in Horzizont 2020 werden in einem Peer-Review-Verfahren evaluiert. Aufgrund der großen Anzahl an Ausschreibungen werden jedes Jahr sehr viele Gutachterinnen und Gutachter benötigt. Die Europäische Kommission ruft daher Expertinnen und Experten dazu auf, sich in einem Teilnahmeportal zu registrieren. Voraussetzung für die Registrierung und die Teilnahme ist ein entsprechende Expertise, nicht aber eine Professur. Sowohl Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im privaten oder öffentlichen Sektor als auch Experten, die nicht selbst forschen, können begutachten.

gri