abgeholzte Fläche im Amazonas-Regenwald in Brasilien
mauritius images / Westend61 RF / Florian Kopp

Klimawandel
Millionen Hektar Tropenwald verschwinden jährlich

Weltweit schrumpfen die Waldflächen, vor allem in den Tropen. Allein 2018 sind zwölf Millionen Hektar Tropenwald verschwunden.

25.04.2019

Im vergangenen Jahr sind einer Studie zufolge weltweit zwölf Millionen Hektar an Tropenwald verloren gegangen. Das entspricht der Fläche Bayerns und Niedersachsens zusammen. Besonders besorgniserregend seien die Verluste von ursprünglichem Regenwald in den Tropen – insgesamt 3,6 Millionen Hektar – heißt es in einem Bericht des Projekts "Global Forest Watch" (GFW). Wälder beherbergen zahlreiche Arten und haben, vor allem als Kohlenstoffspeicher, einen großen Einfluss auf das Klima.

Der Bericht stützt sich auf Daten der Universität Maryland, die dafür Satellitenbilder ausgewertet hatte. Die Daten beziehen sich sowohl auf menschengemachte als auch natürliche Zerstörung von Wäldern, etwa durch Abholzung oder Stürme und Brände. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren sei der Waldverlust 2018 insgesamt leicht zurück gegangen. Demnach beliefen sich die Verluste beim Tropenwald 2016 auf 17 Millionen Hektar, in 2017 waren es 16 Millionen Hektar.

Die größte Fläche ursprünglichen Regenwalds ging im vergangenen Jahr laut der Studie in Brasilien verloren, rund 1,4 Millionen Hektar. Manches davon sei auf Waldbrände zurückzuführen, der Großteil habe aber mit der Abholzung zugunsten von Weideflächen zu tun, heißt es in dem Bericht. Die Autoren betonen dabei, dass die hohen Verluste noch vor Amtsantritt des neuen Präsidenten Jair Bolsonaro passiert seien. Bolsonaro zählt Umweltschutz nicht zu seinen Prioritäten und will weitere Rodungen im Regenwald zulassen.

Als positives Beispiel wird in der Studie Indonesien angeführt. Dort seien die Verluste von Primärwald auf den niedrigsten Stand seit 2003 gefallen. Das deute darauf hin, dass Schutzmaßnahmen der Regierung Wirkung zeigten.

dpa/ckr