Person mit Stift und einem Tablet, darüber Symbole für Review-Prozesse, Datenclouds, Kommentare und Suchsymbole
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Covid-19
MIT gründet Journal für Pandemie-Forschung

Das MIT will die Forschung zur Corona-Pandemie beschleunigen. Dafür hat die Universität ein KI-basiertes Open Access Journal gegründet.

30.06.2020

Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat ein neues Fachmagazin gegründet, das wissenschaftliche Erkenntnisse zu Covid-19 mithilfe von Künstlicher Intelligenz zusammenführen soll. Forschungsprojekte zum Coronavirus aus allen Diziplinen sollen damit schneller öffentlich geteilt und bewertet werden können, teilte das MIT am Montag mit. Die erste Bewertung in "Rapid Reviews: Covid-19" oder kurz "RR:C19"soll im Juli erscheinen.

Das Journal soll demnach mittels KI aus einem Pool von Preprints ausgewählte Artikel generieren und diese zusammen mit Peer Reviews und Bewertungen von Doktoranden des Journals öffentlich zugänglich machen – unabhängig davon, ob die Erkenntnisse andernorts als Paper publiziert werden. Das soll nach Angaben der Herausgeber, der MIT Press, mehr Qualitätskontrolle in die seit der Corona-Pandemie übliche schnelle und zahlreiche Veröffentlichung von Preprints mit unterschiedlicher Verlässlichkeit bringen und so auch gegen Fehlinformationen vorgehen.

Die redaktionelle Leitung des neuen Journals, das auf der Open Source Publikationsplattform "PubPub" angesiedelt sei, trage Stefano Bertozzi, Professor für Gesundheitspolitik an der University of California. Die Patrick J. McGovern Foundation habe die Gründung mit 350.000 US-Dollar gefördert. Dadurch kämen auf die Autorinnen und Autoren vorerst keine Kosten zu.

Auch andere Verleger haben Initiativen für mehr Kontrolle bei Publikationen zu Covid-19 ergriffen, berichtete "Times Higher Education". Vergangenen Monat hätten etwa mehrere große Open Access-Verlage, darunter Plos und eLife, einen gemeinsamen Expertenpool eingerichtet, der eingereichte Forschungsergebnisse zum Coronavirus zügig beurteilen soll. Diese Koalition bestehe inzwischen aus mehr als 1.600 Reviewern. Plos sei zudem mit MIT Press und weiteren im Gespräch, diese Initiativen auszubauen.

ckr