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Informatik
Mögliche Gegenwehr auf Cyber-Angriffe erforschen

Der Wehrbeauftragte des Bundestags fordert eine breite Debatte über den Umgang mit Cyber-Angriffen. Dabei setzt er auch auf die Wissenschaft.

01.01.2019

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels, hält eine breit angelegte Debatte über künftige Reaktionen der Bundeswehr auf Cyber-Angriffe für nötig. Daran sollten auch Experten außerhalb der militärischen Führung und der Politik beteiligt werden, sagte Bartels der Deutschen Presse-Agentur. Es müssten größere Kenntnisse aufgebaut werden. "Man muss wissen, worüber man spricht", forderte Bartels. Noch aber sei vieles unklar.

"Das ist noch eine Debatte wert, möglichst auch unter Einbeziehung von Leuten, die nicht deshalb Experten sind, weil sie unfallfrei Cyber sagen können, sondern es braucht ein tieferes Verständnis von den Dingen, die technisch möglich sind", sagte der Wehrbeauftragte. Vergeltung sei vermutlich nicht die einzige Möglichkeit auf Cyber-Angriffe. "Wir müssen sehen, dass wir eine möglichst kenntnisreiche Debatte organisieren. Da kann das Verteidigungsministerium eine Rolle bei spielen, aber auch Wissenschaftler oder Schriftsteller, die Szenarien entwickeln."

Cyber-Angriffe auf Staaten und wichtige Teile der Infrastruktur gelten als erhebliche Gefahr und können von gegnerischen Staaten, staatlich unterstützten Hacker-Banden oder auch der organisierten Kriminalität ausgehen. Unklarheit über die Urheberschaft kann Reaktionen darauf – wie etwa die Störung feindlicher IT-Systeme – erschweren. Die Bundeswehr baut derzeit eigene Fähigkeiten im sogenannten Cyber- und Informationsraum (CIR) auf, um auf Gefahren reagieren zu können.

dpa/kas