Das Foto zeigt das Max-Planck-Institut für neuro-psychologische Forschung in Leipzig.
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Max-Planck-Gesellschaft
MPG-Direktorin tritt nach Vorwürfen wegen Mobbings zurück

Schon lange schwelte der Streit um das Verhalten der MPG-Direktorin gegenüber ihren Mitarbeitern. Nun hat sie Konsequenzen gezogen.

05.12.2018

Nach Mobbingvorwürfen ist die Direktorin des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften, Singer, zurückgetreten. Das berichtet das Deutschlandradio.

Elf frühere und aktuelle Mitarbeiter des Leipziger Instituts hatten der Direktorin demnach unter anderem vorgeworfen, sie habe Doktoranden massiv unter Druck gesetzt und schwangere Mitarbeiterinnen unfair behandelt. Zudem soll sie ihr Team angehalten haben, "hypothesenkonform" zu arbeiten – also vorher festgelegte Thesen zu bestätigen, statt ergebnisoffen zu forschen. Über die Vorwürfe hatten das Wissenschaftsmagazin "Science" und das Portal "Buzzfeed" berichtet.

Laut Deutschlandradio habe sich das Institut nun mit Singer darauf geeinigt, dass sie ihre Leitungsfunktion "von sich aus niederlegt", um eine weitere Eskalation des Konflikts zu vermeiden. Eine interne Untersuchungskommission sei zu dem Schluss gekommen, dass "erhebliches Führungsfehlverhalten" vorliege.

Das Max-Planck-Institut bestätigte dem Deutschlandfunk den Rücktritt Singers, wollte sich aber nicht zu den Gründen äußern. Der Institutshomepage zufolge befindet sich die Wissenschaftlerin derzeit "on sabbatical leave".

Singer gilt laut Bericht unter anderem als Expertin für menschliches Sozialverhalten und Empathie. Die Vorwürfe ihrer Mitarbeiter hatte sie im Sommer als haltlos zurückgewiesen. Zwar habe die Arbeit an ihrer aktuellen Studie sie schwer belastet, was zu "Schwierigkeiten auf kommunikativer Ebene" geführt habe. Wissenschaftlich habe sie sich jedoch nichts vorzuwerfen.

gri