Letztes Selfie des Mars-Landers "Insight"
NASA/JPL-Caltech

Weltraumforschung
Nasa erklärt Mars-Mission "Insight" für beendet

Dem Mars-Roboter "Insight" ist der Strom ausgegangen. Zwei Jahre nach dem Ende seiner offiziellen Mission endet nun auch die verlängerte Laufzeit.

22.12.2022

Nach mehr als vier Jahren auf dem Mars hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa den Lander "Insight" stillgelegt. Ein Team des Kontrollzentrums in Kalifornien habe bei zwei aufeinander folgenden Versuchen keinen Kontakt zu "Insight" herstellen können, teilte die US-Raumfahrtbehörde am Mittwochabend mit. Das habe den Schluss nahegelegt, dass die solarbetriebenen Batterien des Moduls nicht mehr genug Strom liefern könnten, hieß es weiter.

Grund dafür sei der Staub des Roten Planeten, der sich immer dicker auf den Solarmodulen ablagere. Schon am Dienstag hatte die Nasa erklärt, dass der Lander sein vermutlich letztes Bild vom Mars übermittelt habe. Zuvor hieß es bereits im November, dass "Insight" nur noch Energie für wenige Wochen haben werde.

Forschende wollen aufgezeichnete Daten vom Mars auswerten

Der stationäre Lander war im November 2018 auf dem Mars angekommen, um seismische Aktivitäten zu messen. Seine wissenschaftlichen Ziele erreichte er bereits nach gut zwei Jahren, so dass er sich danach auf einer "ausgedehnten Mission" befand. "Insight" hat laut Nasa mehr als 1.300 Marsbeben registriert, die den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Aufschluss über die innere Beschaffenheit des Planeten geben. Die Hauptaufgabe sei es jetzt, die Menge an Daten zu sichern und Forschenden in aller Welt zugänglich zu machen.

Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) war mit Messinstrumenten und einem Wissenschaftsteam an der Landemission beteiligt. "Insight" war laut DLR die erste rein geophysikalische Marsmission. Der letzte Funkkontakt mit der Erde habe am 15. Dezember stattgefunden. Das Missionsende habe sich im Verlauf der letzten Monate abgezeichnet und kam laut DLR nicht überraschend. Mit mehr als vier Jahren habe die Missionsdauer die Erwartungen um das Doppelte übertroffen.

Bekannt bei der Mission wurde vor allem der in Deutschland entwickelte sogenannte Marsmaulwurf. Das selbsthämmernde Gerät, das für lockeren, sandigen Marsboden entwickelt worden war, hatte lange Zeit auf den unerwartet harten Boden an seiner Einsatzstelle Schwierigkeiten. "Das Instrument war schließlich in der Lage, seine 40-Zentimeter-Sonde knapp unter der Oberfläche zu vergraben und dabei immerhin wertvolle Daten über die mechanischen und thermischen Eigenschaften des Marsbodens zu sammeln", schreibt das DLR. Ursprünglich sei eine Tiefe von fünf Metern geplant gewesen.

Aktuell seien auf der Marsoberfläche nun noch drei Missionen aktiv: Die Nasa-Rover "Curiosity" und "Perseverance" sowie die chinesische Mission "Tianwen 1" mit dem Rover "Zurong" und Landestation. In der Umlaufbahn des Mars befänden sich zudem mehrere Sonden der Nasa und der europäischen Weltraumorganisation Esa sowie je ein Orbiter aus China und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

dpa/ckr