Mehrere Holzwürfel mit roten Pfeilen nach unten oder grünen Pfeilen nach oben stehen aufgereiht auf einem Tisch.
mauritius images / HAKINMHAN / Alamy / Alamy Stock Photos

Exzellenzstrategie
Netzwerk Nachhaltige Wissenschaft kritisiert Exzellenzstrategie

In einer Stellungnahme kritisiert die Initiative fehlendes unabhängiges Monitoring. Neben weiteren Kritikpunkten sei der Druck zu hoch.

16.01.2025

Die Exzellenzstrategie (Exstra) hat Schwachstellen, derer sich die ausführenden Institutionen selbst nicht bewusst sind. So lautet die in einer Stellungnahme formulierte Kritik der Initiative von Professorinnen und Professoren, "Netzwerk Nachhaltige Wissenschaft" (NNW). Anlässlich der aktuellen Runde der Exzellenzstrategie hatte das Netzwerk im September kritische Fragen zu dem Programm an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), den Wissenschaftsrat (WR) sowie die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) gesendet und Erläuterungen erhalten. Mit diesen war das Netzwerk nicht zufrieden, wie die aktuelle Stellungnahme ausdrückt. 

Kritik an Kosten, Aufwand und Folgen für die Forschenden 

Die Stellungnahme basiere auf Informationen und Beispielen von Mitgliedern. Ein Hauptkritikpunkt von NNW zielt darauf ab, dass die anfallenden Kosten für die Erstellung von Exstra-Anträgen für Universitäten laut Auskunft von DFG und WR nicht erhoben und damit nicht beachtet würden. 

Der Aufwand für Anträge, Coachings, Begutachtungen, Koordinierungsstellen sowie der seitens der Universitätsleitungen ausgeübte Druck seien laut NNW hoch, während der Nutzen eher im Prestige als im finanziellen Gewinn liege. Forschungsthemen würden oftmals nachträglich an die Entscheidung zur Teilnahme angepasst, was den eigentlichen wissenschaftlichen Zweck in den Hintergrund rücke. 

Es gebe innerhalb der Exzellenzstrategie nur wenige Maßnahmen gegen wissenschaftliches Fehlverhalten, wie Manipulationen von Publikationslisten oder Vetternwirtschaft. Auch in der Begutachtung sei zu geringe Transparenz ein Problem. Forschende in Exzellenzclustern würden oft von der Lehre freigestellt, was die Qualität und Kontinuität der Lehre an den betroffenen Universitäten beeinträchtige. 

Insgesamt fehle es laut Stellungnahme an einem unabhängigen Monitoring der Exstra, was vom NNW als strukturelle Schwäche angesehen wird. Das langfristige Ziel der Strategie – die Förderung der Wissenschaft – könnte dadurch gefährdet sein.

cva