Museumsmitarbeiter hängen das Gemälde "Waterloo Bridge" von Claude Monet auf
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NS-Raubkunst
Neue Datenbank für Provenienz-Forschung online

"Proveana" enthält Angaben zur Herkunft von Kulturgütern. Die Raubgüter stammen unter anderem aus der Zeit des Nationalsozialismus.

23.01.2020

Mit einer neuen Datenbank will das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste die Provenienzforschung erleichtern. Die "Proveana" genannte Sammlung wurde am Donnerstag online gestellt, wie das Zentrum in Magdeburg mitteilte. Zunächst seien Ergebnisse der bisherigen Forschungsprojekte sowie Daten zur Provenienzrecherche im Fall Gurlitt recherchierbar.

Beim Kunsthändler Cornelius Gurlitt waren 2013 im Münchner Stadtteil Schwabing mehr als 1.500 Kunstwerke gefunden worden. Sein Vater Hildebrand Gurlitt war Sammler und NS-Kunstberater. Aus dem Konvolut sind bisher 13 als Raubkunst identifizierte Werke an die rechtmäßigen Eigentümer restituiert worden.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) bezeichnete in der Mitteilung den Start der Datenbank als "Meilenstein in der Provenienzforschung". Durch das neue Angebot würden Transparenz und Vernetzung von Forschungserkenntnissen gestärkt. "Das ist ein großer Fortschritt für die Aufarbeitung des nationalsozialistischen Kulturgutraubes", sagte Grütters.

"Proveana" wird von einem Redaktionsteam ständig mit neuen Informationen gefüllt und aktualisiert. Das neue Angebot versammelt Forschungsergebnisse über NS-Raubgut, Kriegsverluste, Kulturgutentziehungen in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR sowie Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten.

dpa